Die AfD-Vorsitzende Alice Weidel glaubt, dass CDU und CSU in absehbarer Zeit mit ihrer Partei kooperieren werden. “Ich sehe eine gewandelte CDU nach der kurzen Ära Merz als potenziellen Partner”, sagte Weidel dem “Stern”. Die Union werde sich der AfD nicht mehr verweigern können.
Aus Sicht Weidels steckt die Union “in einer Sackgasse” fest. “Solange sie jede Zusammenarbeit mit der AfD ausschließt, bindet sie sich an Grüne, SPD und Linke, deren einziger Kitt es ist, die AfD von der Macht fernzuhalten.” Für die AfD-Vorsitzende ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich die Union wendet. “Früher oder später wird die CDU einsehen, dass der bisherige Weg keinen Sinn macht”, sagte sie.
Auch der designierte AfD-Spitzenkandidat für die Landtagswahl im Mecklenburg-Vorpommern, Leif-Erik Holm, erwartet eine Öffnung der Union. “Das Gerede von der Brandmauer nehme ich nur noch als Folklore der CDU-Funktionäre wahr”, sagte er dem “Stern”. Der Schweriner Landtag wird am 20. September 2026 neu gewählt. Bereits zwei Wochen davor steht die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt an.
Der dortige AfD-Spitzenkandidat Ulrich Siegmund zeigte sich skeptisch, dass die Union bereits im nächsten Jahr mit seiner Partei kooperieren könnte. “Eine Koalition mit der CDU sehe ich derzeit nicht”, sagte er dem Magazin. Laut Siegmund hält Ministerpräsident Reiner Haseloff “die Brandmauer hoch”. Auch der designierte CDU-Spitzenkandidat Sven Schulze würde nach Aussage Siegmunds “lieber mit den Linken regieren, als gewählte Mehrheiten anzuerkennen”. Aber: “Sollte das so kommen, würde es die CDU vollends zerreißen – erst hier in Sachsen-Anhalt und dann im Bund.”
dts Nachrichtenagentur
Foto: Alice Weidel am 14.10.2025, via dts Nachrichtenagentur