Westernhagen über soziale Medien: “Impfverweigerer und Idioten”

Als populärer Musiker hat Marius Müller-Westernhagen ein waches Auge auf die sozialen Medien. Er sagt, was er dort sieht, macht ihm große Sorgen. Die sozialen Netzwerke werden immer mehr zu einer Plattform für radikale Nutzer wie Impfverweigerer und Ideologen. Er glaubt, dass die Art und Weise, wie deren Meinungen durch die sozialen Medien verstärkt werden, zu einer echten Bedrohung für unsere Gesellschaft und unsere Denkweise werden könnte.

In einem Interview mit Barbara Schöneberger auf “Mit den Waffeln einer Frau” bringt Müller-Westernhagen seine Frustration darüber zum Ausdruck, dass die sozialen Medien zu einer Plattform geworden sind, die die Verbreitung der Meinungen der “größten Idioten” fördert und es ihnen ermöglicht, Menschen zu finden, die ihnen folgen wollen.

Müller-Westernhagen glaubt, dass Menschen, die intellektuell sehr hoch sind, heutzutage als Bedrohung angesehen werden. Er fügt hinzu: “Wenn jemand die Wahrheit sagt und seinen Weg geradlinig und ehrlich geht, dann wird er leicht als Dummkopf beschimpft”. Laut Müller-Westernhagen gibt es eine Flut von unterschiedlichen Meinungen, die nur dazu dienen, die Bevölkerung zu spalten.

Auf die Frage von Barbara Schöneberger, ob er glaube, dass er etwas verändern könnte, wenn er in die Politik ginge, antwortet Marius Müller-Westernhagen sehr bestimmt: “Ich bin kein Politiker und wollte nie in die Politik gehen, aber ich bin ein Beobachter der Politik. Das ist auch meine Pflicht als Demokrat.”

Er ist der Meinung, dass die Menschen in den letzten Jahren zu sehr “entpolitisiert” worden sind. Helmut Kohl, so Müller-Westernhagen, war so lange Kanzler, dass viele Deutsche ihn als Institution sahen. Angela Merkel, die ihm folgte, hatte ihr Amt 16 Jahre lang inne. Jetzt scheint es, als hätten viele Deutsche das Interesse an der Politik verloren.

Wäre die Amtszeit des Bundeskanzlers etwas kürzer und auf zwei Legislaturperioden begrenzt, dann würden sich die Menschen vielleicht mehr dafür interessieren und es könnten mehr Wege gefunden werden, um Veränderungen herbeizuführen.

Marius Müller-Westernhagen findet es zwar gut, dass unterschiedliche Meinungen geäußert werden, aber er sieht die Gesellschaft auch als zu gespalten an: “Das ist kaputt”, sagt er.

Foto: Marius Müller-Westernhagen, Siebbi, CC BY 3.0, via Wikimedia Commons