Wie bei Ukraine: Russische Propaganda bereitet Angriff auf erstes Nato-Land vor

Die Invasion in der Ukraine durch die Russen ist noch immer nicht beendet. Doch schon jetzt greift Russland das nächste Land an: Lettland. Zumindest vor erst auf verbalem Wege und nicht mit Waffen. Doch die Propaganda-Narrative sind die gleichen wie bei der Ukraine.

Der Grund: Die Entscheidung Lettlands, den 9. Mai zum Tag des Gedenkens an die Opfer der russischen Aggression zu erklären. Ein Umstand, der der russischen Regierung so gar nicht gefällt. Vielmehr bezeichnet vor allem der russische Außenminister dies als Versuch, die russischsprachigen Menschen in Lettland zu demütigen und der ganzen Welt vorzuführen. Nur 21 % aller Russen in Lettland unterstützen den Krieg in der Ukraine überhaupt. Der größere Teil der Bevölkerung ist neutral oder spricht sich sogar gegen den aggressiven Krieg des russischen Präsidenten Wladimir Putin in der Ukraine aus. Wer genau sollte hier also vorgeführt werden?


Ob sich die Russen in Lettland durch die Erschaffung eines solchen Gedenktages also wirklich minderwertig oder ausgegrenzt fühlen, ist fraglich. Dies überhaupt in Erwägung zu ziehen könnte in erster Linie auch nur ein erneuter Versuch der russischen Regierung sein, weitere Keile zwischen Russland und umliegenden Ländern zu treiben.
Russland geht angesichts dieser Thematik sogar noch einen Schritt weiter: Man wirft den Letten vor, nationalsozialistische Gedankengänge zu haben. Aus keinem anderen Grund würde man die Russen mit einem solchen Tag demütigen wollen. Lettland wäre laut russischer Regierung ohnehin schon lange Zeit dafür bekannt, zahlreiche Nazis zu beherbergen. Lettland und Nazis – wenn es nach den Russen geht, gehen diese beiden Begriffe Hand in Hand.

Am langen Ende soll der lettische Gedenktag am 9. Mai nur sinnbildlich für all diejenigen Menschen stehen, die während des schrecklichen russischen Krieges in der Ukraine ihr Leben verloren haben oder die auf anderem Wege grundlegend gebrandmarkt sind. Hier ist vor allem die Rede von Menschen, die ihre Familienmitglieder verloren haben.