Wieder Panikmache: Überschätzt Karl Lauterbach Omikron weiterhin?

Omikron gilt inzwischen als die dominierende Corona-Variante in Deutschland. Obwohl die Fallzahlen steigen, sind schwere Verläufe selten und der Druck auf das Gesundheitssystem ist gering. Dennoch werden Stimmen laut, die eine schwerere Corona-Welle im Herbst befürchten. Karl Lauterbach gehört zu denen, die davor warnen, dass die neuen Omikron-Subvarianten viel gefährlicher sein könnten als gedacht. Dies hat eine erneute Debatte ausgelöst, da viele, darunter mehrere Gesundheitsexperten, fordern, er solle endlich aufhören, Panik zu verbreiten.

Rasanter Anstieg der Omikron-Infektionen gibt Anlass zur Sorge

Die Zahl der täglich in Deutschland gemeldeten Neuinfektionen hat sich seit Anfang des Monats mehr als verdoppelt. Derzeit werden im Durchschnitt täglich über 70.000 Neuinfektionen gemeldet. Obwohl die Symptome im Großen und Ganzen weiterhin mild verlaufen, besteht weiterhin Besorgnis für Risikogruppen.

Nun hat Karl Lauterbach eine neue Sorge hinzugefügt: Obwohl Omikron weniger oft zu “Long Covid” führt als frühere Varianten, ist die Inzidenz aufgrund der höheren Infektionsraten viel höher. Dies ist besonders besorgniserregend, da die neuen Omikron-Subvarianten BA.4 und BA.5 sogar noch ansteckender sind als die Variante BA.2.12, die im März den großen Anstieg verursachte.

Lauterbach: Covid-Maßnahmen werden wie Winterreifen werden

Lauterbach plädiert deshalb für das weitere Tragen von Masken in geschlossenen Räumen und empfiehlt eine zweite Auffrischungsimpfung, also eine vierte Dosis. Dies, obwohl eine Studie aus den USA gezeigt hat, dass die neuen Omikron-Subvarianten so mutiert sind, dass sie vom menschlichen Immunsystem auch nach einer Impfung oder Erholung nicht erkannt werden.

Die derzeit verfügbaren Impfungen schützen jedoch immer noch vor einem schweren Verlauf der Infektion und werden daher für Risikogruppen dringend empfohlen. Neue Impfungen von Moderna und Biontech, die auch vor Omikron schützen sollen, werden voraussichtlich im September verfügbar sein.

Karl Lauterbach glaubt, dass Covid-Maßnahmen nach derzeitigem Stand bald wie Winterreifen sein werden: unverzichtbar zwischen Oktober und April. Zum jetzigen Zeitpunkt hat er wenig Hoffnung, dass Deutschland in absehbarer Zeit wieder ohne Covid-Maßnahmen leben kann.

Foto: Karl Lauterbach, über dts Nachrichtenagentur