Seit fast drei Jahrzehnten kämpft Christie Elan-Cane darum, nicht als Mann oder Frau, sondern als neutrales “X” anerkannt zu werden. Trotz einer Reihe von Niederlagen gibt Christie nicht auf – andere Länder lassen in ihren Pässen Optionen wie “divers” oder “X” zu. Christie ist bereit, den Kampf bis zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte zu führen.
Nicht “sie”, nicht “er”, sondern “per”, Christie Elan-Cane kämpft seit über 30 Jahren dafür, als etwas anderes als männlich oder weiblich anerkannt zu werden. In 12 Ländern, wie Dänemark, Argentinien, Kanada, Indien und Pakistan, ist dies bereits möglich, aber im Vereinigten Königreich müssen Menschen immer noch in die eine oder andere Geschlechtskategorie passen.
Seit Ende 2018 können intersexuelle Menschen in Deutschland bei der Eintragung in das Personenstandsregister die Option “divers” wählen. Doch im Vereinigten Königreich war der Weg zur rechtlichen Anerkennung ein harter, und ein Ende ist noch nicht in Sicht. Im März 2020 hat Christie Elan-Cane die britische Regierung verklagt und verloren. Eine Berufung vor dem Obersten Gerichtshof des Vereinigten Königreichs im Dezember 2021 wurde ebenfalls abgewiesen.
Christie Elan-Cane ist der Meinung, dass es “entmenschlichend ist, männlich oder weiblich ankreuzen zu müssen.” Per (ein Pronomen, das von “Person” abgeleitet ist) hat weder das eine noch das andere Geschlecht, und sich um einer Formalität willen als solches auszugeben, wäre eine Täuschung. Da ein Reisepass ein Dokument ist, das die eigene Identität belegt, ist Elan-Cane der Meinung, dass Menschen nicht in eine Geschlechtskategorie gezwungen werden sollten, die ihnen nicht entspricht.
Elan-Cane begann per Kampf in den 1990er Jahren, als per der BBC ein Interview darüber gab, was es bedeutet, androgyn zu leben. Die Folge war, dass Christie per Job im Marketing verlor. Nach mehreren ähnlichen Ablehnungen blieb nur noch der Aktivismus. Seitdem hat sich die Situation verbessert, und zahlreiche Menschen bieten ihre Unterstützung an.
Der Fall von Elan-Cane soll nun vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg verhandelt werden. Für Elan-Cane wird dies der erste Schritt von vielen sein, die notwendig sind, um Menschen zu unterstützen, die sich weder als Mann noch als Frau identifizieren. Weitere Bereiche, die eine dritte Option erfordern, sind laut per Versicherungspolicen, Banken und Toiletten.
Foto: Christie Elan-Cane mit Partner David, begleitet von einem Anwaltsteam
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