Asiatische Aktienmärkte und US-Futures sind gefallen, während Bitcoin ein bärisches technisches Muster ausbildet – ein Zeichen zunehmender Handelsspannungen. Was Sie wissen müssen:
Am Mittwoch verkündete Trump neue Importzölle für 180 Länder, darunter besonders betroffene Handelspartner wie China und die EU. Auf chinesische Waren erhebt die US-Regierung nun eine zusätzliche 34%-Abgabe, die sich zur bestehenden 20%-Steuer summiert – insgesamt also 54 %, die höchste Belastung für ein einzelnes Land. Kanada und Mexiko blieben verschont.
Beobachter sehen China nun am Zug – die Art seiner Reaktion könnte den Markt maßgeblich beeinflussen.
„Alles hängt jetzt von China ab. Falls Peking als Reaktion auf die massiven US-Zölle den Yuan abwertet, könnte das eine globale Risikoaversion auslösen – zuerst in den Schwellenländern und dann, falls es anhält, auch in den USA“, erklärte Robin Brooks, Chefökonom des International Institute of Finance, auf X.
Am frühen Donnerstag forderte China die USA zur Rücknahme der Zölle auf und kündigte umgehende Gegenmaßnahmen an. Der Yuan fiel auf ein Sieben-Wochen-Tief von 7 zum Dollar, während asiatische Aktien weiter abrutschten und Bitcoin auf ein bärisches Muster zusteuerte.
Eine gezielte Abwertung des Yuan könnte Chinas Exporte trotz der US-Zölle wettbewerbsfähig halten, würde aber gleichzeitig für Turbulenzen an den Finanzmärkten sorgen – ähnlich wie 2015 und 2018.
Zudem könnte eine Intervention der chinesischen Zentralbank (PBOC) zur Stabilisierung des Yuan den Dollar stärken und damit Risikoanlagen wie Aktien und Kryptowährungen belasten.
Kein Zufall also, dass asiatische Aktien ins Minus drehten: Der Nikkei fiel auf den tiefsten Stand seit acht Monaten, während US-Futures über 2 % verloren – klare Anzeichen für einen „Risk-Off“-Tag.
Bitcoin, die größte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung, fiel laut CoinDesk-Daten von $88.000 auf $82.500 und notierte zuletzt bei etwa $83.300.
Besonders besorgniserregend: Die 50-Tage-Durchschnittslinie von Bitcoin nähert sich der 200-Tage-Linie – ein sogenanntes „Death Cross“, das als bärisches Signal gilt. Auch wenn dieses Muster nicht immer zuverlässig ist, bekommt es angesichts der eskalierenden Handelsspannungen besondere Bedeutung. Zudem zeigen Optionsmärkte eine verstärkte Absicherung gegen weitere Kursverluste bis Ende Juni, wie Daten von Deribit und Amberdata nahelegen.
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