Makroökonomische Sorgen und massiver Gewinnmitnahmen belasten den Kryptomarkt zum Jahresende. Was wichtig ist:
Der Kryptomarkt erlebt einen turbulenten Wochenstart, ausgelöst durch schwache US-Makrodaten und verstärkte Gewinnmitnahmen.
Bitcoin (BTC) fiel in den letzten 24 Stunden um 1,8 % auf 91.800 USD – ein Niveau, das zuletzt am 5. Dezember erreicht wurde, dem Tag, an dem BTC erstmals die 100.000-USD-Marke durchbrach. Die größte Kryptowährung ist um über 14 % von ihrem Rekordhoch von 108.278 USD am 17. Dezember gefallen. Ether (ETH) verlor weniger und sank um 0,7 % auf 3.320 USD. Dennoch liegt der Preis 17 % unter den Dezember-Höchstständen und hat das Rekordhoch von 4.820 USD aus dem Jahr 2021 noch nicht übertroffen. Solana (SOL) hält sich etwas besser als Bitcoin, mit einem Anstieg des SOL/BTC-Verhältnisses um 0,35 % heute.
Der CoinDesk 20 – ein Index der 20 größten Kryptowährungen nach Marktkapitalisierung (ohne Stablecoins, Memecoins und Börsentokens) – zeigt ebenfalls ein Minus von 3,74 %. Ripple (XRP) und Stellar (XRM) verzeichnen die größten Verluste, mit einem Rückgang von 6 % bzw. 6,3 %. LiteCoin (LTC) zeigt sich neben Ether als relativ widerstandsfähig, mit einem Minus von 1,9 %.
Auch Aktien von kryptobezogenen Unternehmen wurden in Mitleidenschaft gezogen. MicroStrategy (MSTR) und Coinbase (COIN) fielen um 7 % bzw. 5,3 %. Große Bitcoin-Mining-Firmen wie MARA Holdings (MARA) und Riot Platforms (RIOT) verzeichneten Verluste von über 7 %. Der Verkaufsdruck wird teilweise durch Investoren verursacht, die nach einem Anstieg von über 117 % in diesem Jahr Gewinne mitnehmen. Die Gewinnmitnahmen übersteigen derzeit auf Sieben-Tage-Basis 1,2 Milliarden USD – deutlich weniger als der Höchststand von 4,0 Milliarden USD am 11. Dezember, aber immer noch außergewöhnlich hoch. Dabei entfallen die meisten Gewinne auf Investoren, die Bitcoin bereits seit vielen Jahren halten.
Makroökonomische Faktoren wie der niedrigste Wert des Chicago PMI seit Mai, der auf eine wirtschaftliche Abkühlung hindeutet, belasten ebenfalls den Markt.
Die Unsicherheit über die Zinspolitik der US-Notenbank für 2025 verschärft die Situation. Die Federal Reserve hat signalisiert, dass Zinssenkungen frühestens im März fortgesetzt werden. Die bevorstehende Amtseinführung des gewählten Präsidenten Donald Trump am 20. Januar könnte ebenfalls eine Rolle spielen. Der S&P 500, der Nasdaq und der Dow Jones fielen um jeweils mehr als 1 %.
„Der Markt hat 2024 die Erwartungen übertroffen, doch Anzeichen von Erschöpfung deuten auf eine notwendige Konsolidierung hin“, sagte Joe Carlasare, Partner bei Amundsen Davis, gegenüber CoinDesk. „Mit Blick auf 2025 bin ich optimistisch, erwarte jedoch, dass sich der Weg von den Konsensprognosen abweicht – wie Märkte oft tun. Die Bitcoin-Adoption wächst weiter, und ich gehe davon aus, dass sich BTC weitgehend im Einklang mit den traditionellen Märkten entwickeln wird. Sollte die US-Wirtschaft eine deutliche Wachstumsverlangsamung vermeiden, dürfte Bitcoin gut abschneiden, auch wenn die Reise holpriger ausfallen könnte als 2024.“
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