SEC- und CFTC-Chefs erklären Krypto-Revierkämpfe für beendet – Behörden starten gemeinsame Arbeit

Paul Atkins und Caroline Pham traten am Freitag in einem Telefonat geschlossen auf, als es um die künftigen Regulierungspläne ihrer beiden Behörden ging. Die SEC und die CFTC bekräftigten ihre Zusammenarbeit bei Regulierungsinitiativen – darunter Regeln für dezentrale Finanzen, Prognosemärkte und die Umstellung traditioneller Märkte auf einen 24/7-Handel.

Die Behördenchefs kündigten für den 29. September ein gemeinsames Rundtischgespräch an. Die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) und die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) wollen damit einen weiteren Schritt gehen, um die US-Märkte attraktiver für Finanzunternehmen, einschließlich Kryptofirmen, zu machen.

SEC-Chef Paul Atkins und die amtierende CFTC-Vorsitzende Caroline Pham erklärten, dass bei diesem Treffen Themen wie Prognosemärkte, DeFi und der 24/7-Handel in traditionellen Märkten diskutiert werden sollen. Zudem veröffentlichten die Behörden eine gemeinsame Stellungnahme, in der sie eine stärkere „Harmonisierung“ zwischen beiden Institutionen anstreben. „Es ist an der Zeit, Revierdenken beiseite zu lassen und wirklich zusammenzuarbeiten“, sagte Atkins in der Pressekonferenz am Freitagmorgen.

Unter der vorherigen Regierung lagen die beiden Behörden in Sachen Kryptoregulierung mitunter im Clinch – obwohl ihre Chefs beide von Ex-Präsident Joe Biden ernannt worden waren. Gary Gensler, der frühere SEC-Vorsitzende, positionierte sich als entschiedener Krypto-Gegner, zog Unternehmen vor Gericht und verweigerte umfassende Regulierungsvorhaben. Demgegenüber zeigte sich Rostin Behnam, damaliger CFTC-Chef, etwas gesprächsbereiter gegenüber der Branche. So vertraten beide Behörden zeitweise unterschiedliche Auffassungen darüber, welche Krypto-Assets als Wertpapiere und welche als Rohstoffe einzustufen seien – darunter auch Ethereum (ETH), das zeitweise von beiden beansprucht wurde.

Im Gespräch am Freitag traten Atkins und Pham nun geeint auf. Sie erklärten, man wolle Innovationen zurück aus dem Ausland holen und sei bereit, moderne, rund um die Uhr geöffnete Märkte zu beaufsichtigen.

„Maximale Produktivität“
Auf die Frage von CoinDesk, ob die Behörden überhaupt über die nötigen Ressourcen verfügten, um den 24/7-Handel zu überwachen, verwies Atkins auf Selbstregulierungsorganisationen (SROs), die den Großteil der Arbeit übernehmen würden.

„Es sind die Märkte selbst, die SROs, die verpflichtet sind, den Handel auf ihren Plattformen zu überwachen“, sagte er. „Natürlich haben wir daneben noch andere Möglichkeiten, Entwicklungen nachzuverfolgen, und wir sind darauf angewiesen, dass sie uns alarmieren.“

Die Frage, ob es auch für die Kryptobranche eine eigene SRO geben könnte, verwies Atkins an den Kongress. Die Behörde sei eng in die derzeit im Parlament vorangetriebene Gesetzgebung zur Marktstruktur eingebunden.

Pham, die die CFTC derzeit leitet, während der Senat über Donald Trumps Kandidaten Brian Quintenz berät, erklärte, dass ihre Behörde keine zusätzlichen Mitarbeiter brauche, um ihren Auftrag zur Aufsicht über Nicht-Wertpapiermärkte zu erfüllen.

„Durch die Bündelung vieler Aktivitäten innerhalb der Behörde können wir tatsächlich die maximale Produktivität und Kapazität ausschöpfen“, sagte sie. „Wir kommen mit all unseren Initiativen sehr gut voran und freuen uns darauf, diese gemeinsam mit der SEC fortzuführen.“

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