Laut Glassnode lag die realisierte Volatilität von Bitcoin in diesem Zyklus im Durchschnitt bei weniger als 50 % – deutlich niedriger als in früheren Bullenmärkten.
Die aktuelle Bitcoin-Hausse, die Anfang 2023 begann, zeigt im Vergleich zu den früheren Zyklen eine deutlich geringere Volatilität. Die realisierte Volatilität liegt im Durchschnitt unter 50 %. Zudem haben große Krypto-Börsen ihre Hebelgrenzen gesenkt, was zu einer stabileren Kursentwicklung mit weniger und flacheren Rücksetzern geführt hat – anders als bei früheren Boomphasen.
Bitcoin wurde lange Zeit für seine starke Volatilität kritisiert: Frühere Bullenmärkte waren geprägt von plötzlichen, scharfen Rückgängen, die an traditionellen Märkten als ausgewachsene Bärenmärkte gelten würden.
Doch dieser Zyklus, der Anfang 2023 startete, wirkt spürbar stabiler – mit weniger Schwankungen und milderen Rücksetzern.
Daten von Glassnode zeigen: Die realisierte Volatilität von Bitcoin auf Drei-Monats-Basis lag in dieser Aufwärtsphase im Durchschnitt unter 50 %. Zum Vergleich: In früheren Zyklen lag sie bei 80 % bis 100 %.
Auch die erwartete (implizite) Volatilität – gemessen am BVIV-Index von Volmex – befindet sich laut TradingView in einem Abwärtstrend. Die implizite Volatilität beschreibt die erwarteten Preisschwankungen in der Zukunft und gilt als vorwärtsgerichtete Kennzahl.
Ein Grund für die größere Stabilität ist offenbar die wachsende Marktkapitalisierung von Bitcoin. Diese sorgt für tiefere Liquidität und lockt institutionelle Anleger durch börsengehandelte Fonds (ETFs) und Derivate an.
„Mit einer Marktkapitalisierung von über 2 Billionen Dollar ist Bitcoin inzwischen das siebtgrößte Asset weltweit“, erklärt Glassnode.
„Je größer ein Vermögenswert, desto mehr Kapital ist nötig, um seinen Preis wesentlich zu bewegen.“
Zusätzlich hat der Start der US-Spot-Bitcoin-ETFs und die zunehmende regulatorische Klarheit die Zusammensetzung der Anlegerbasis verändert: Institutionelle Investoren erhalten nun erstmals professionellen Zugang zum Bitcoin-Markt.
Ein Blick auf den Kursverlauf von 2020 bis 2021 zeigt: Die damalige Rally von 4.000 auf 70.000 Dollar war von heftigen Rücksetzern begleitet – teils über 30 %. In klassischen Märkten gilt ein Kursrückgang von mehr als 20 % bereits als Bärenmarkt.
Ganz anders das Bild seit März 2023: Vom Niveau um 30.000 Dollar bis auf über 100.000 Dollar zeigt sich ein stufenweiser Anstieg, geprägt von impulsiven Aufwärtsbewegungen und anschließenden Konsolidierungsphasen – die den Boden für weitere Anstiege legten.
„Wir beobachten im aktuellen Zyklus deutlich flachere Rücksetzer im Vergleich zu früheren Bullenmärkten“, so Glassnode.
„In der Regel liegen die Rückgänge unter 25 % vom lokalen Hoch – nur zwei Mal wurden mehr als 30 % erreicht.“
Auch diese Veränderung führt Glassnode auf die zunehmende Beteiligung institutioneller Anleger, geringeren Leverage und weniger spekulatives Übermaß im Markt zurück.
Früher erlaubten Börsen wie Binance Hebel von bis zu 100x – Anleger konnten mit geringem Einsatz große Positionen kontrollieren. Diese Praxis verstärkte jedoch Verluste im Crashfall und führte zu regelrechten Liquidations-Kaskaden mit heftigen Kursstürzen.
Inzwischen haben viele Börsen die maximalen Hebel drastisch reduziert – und damit die Spekulation deutlich eingedämmt. Genau das trägt zur robusteren Entwicklung dieses Bullenmarktes bei.
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