Ab Januar tritt neue Pfandregelung in Kraft

Deutschlands Pfandsystem wird ab Januar erneut erweitert. Etwas absurde Regelungen sollen durch eine Vereinheitlichung beendet werden 

Bisher mussten die Deutschen Pfand  für PET-Einwegflaschen bei Erfrischungsgetränken, Bier oder Biermischgetränken sowie Dosen zahlen. Nun soll die seit 2003 geltende Pfandregelung ergänzt werden und sich künftig nicht mehr nach dem Inhalt der Getränkeverpackung richten, sondern nach der Verpackung. 

Damit setzt die deutsche Gesetzgebung ab Januar 2022 EU-Recht um. Genau bedeutet das, dass  auf alle Plastikflaschen mit einem Volumen bis drei Liter Pfand fällig wird. Auch Getränkedosen werden künftig immer mit Pfand belegt, unabhängig davon, welches Getränk darin enthalten  ist. Das trifft auch auf Fruchtsäfte zu, die in PE-Flaschen verkauft werden.

Für  Flaschen und Dosen, die bislang pfandfrei und schon im Umlauf sind, gilt eine Übergangsregel bis zum 1. Juli 2022. 

„Künftig gilt grundsätzlich: Ist eine Einweggetränkeflasche aus Kunststoff, dann wird sie mit einem Pfand belegt. Ausnahmen für Fruchtsäfte oder alkoholische Mischgetränke in Einweggetränkeflaschen aus Kunststoff oder Getränkedosen fallen weg“, so das Bundesumweltministerium laut Medienberichten.

Aber keine Regel ohne Ausnahme. Von der neuen Regelung ausgeschlossen sind Milch und Getränkekartons, wie etwa von Tetra Pak, da die Verpackung als umweltfreundlich gilt, da sie zu 90 Prozent recycelt werden kann. Für diese Getränkeverpackungen gibt es bis 2024 eine Übergangsfrist.

Die neuen Pfandregeln sollen  mehr PET-Flaschen in den Plastik-Kreislauf zurückbringen. Einweg-Flaschen, die über die Pfandautomaten zurückgegeben werden, können recht unkompliziert wiederverwendet werden. Die Saftflaschen, die bislang im Gelben Sack landeten, mussten bisher sortiert, gereinigt und weitertransportiert werden. 

Nach anfänglichem Zögern haben sich die Deutschen zu wahren Pfandsmmlern entwickelt. Fast 98 Prozent der PET-Pfandflaschen werden bereits zurückgegeben. Die Mehrheit  der recycelten Rohstoffe wird für neue Flaschen genutzt. Aber auch für die Produktion von Kleidung, Folien und Beschichtungen wird das aufbereitete PET genutzt.

Ebenfalls keine Änderung gibt es übrigens bei der Pfandsumme. Die Preise bleiben zwischen 8 und 25 Cent.