Sparer werden im Moment von einer Kostenwelle getroffen. Denn immer mehr Banken verlangen seit Neuestem Strafzinsen oder ein sogenanntes Verwahrentgelt. Betroffen sind auch Girokonten von Privatkonten. 420 Geldhäuser schlagen inzwischen bei Firmenkunden zu. 370 Banken kassieren bei Privatpersonen zusätzliche Gebühren ab. Fast täglich schließen sich weiter Geldhäuser dieser Strategie an.
Im März führten 50 weitere Banken Strafzinsen für Privatkunden ein. Das ist ein extremer Zuwachs. Im Januar und Februar waren es durchschnittlich nur 15 neue Geldhäuser pro Monat. Die Banken bezeichnen die Gebühren entweder als Negativzins oder Verwahrentgelt. Gemeint ist aber immer das Gleiche: Der Kunde zahlt einen Strafzins auf sein Guthaben.
Die meisten Banken greifen erst ab Beträgen über 10.000 Euro zu. Nach einer Untersuchung von „biallo.de“ verlangen jedoch 50 Banken schon unterhalb dieser Summe ein Verwahrentgelt. 21 Geldhäuser erheben schon ab dem ersten Euro Negativzinsen. „Viele Banken legen eine schon fast bewundernswerte Phantasie an den Tag, Dinge zu bepreisen, die gestern noch kostenlos waren“, sagt Horst Biallo, Gründer und CEO des gleichnamigen Verbraucherportals. Betroffen ist die gesamte Branche. Sowohl Direktbanken, als auch Sparkassen und Genossenschaftsbanken schließen sich dem Trend zum Strafzins an.
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Gemäß einer Umfrage der spanischen Openbank ist mehr als die Hälfte der Bundesbürger nicht darüber informiert, ob ihre Bank Negativzinsen eingeführt hat. Rund zehn Prozent wissen gar nicht, was ein Strafzins ist. Nur 23 Prozent der Befragten waren sich sicher, dass ihre Bank keinen Negativzinsen erhebt. Wer Änderungenen in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) seiner Bank nicht regelmäßig verfolgt, sollte beim Bankberater nachfragen.
Manchmal hilft dann nur noch der Wechsel zu einem neuen Girokonto. Wer das passende Konto für die eigenen Finanzsituation sucht, ist auf Vergleichsportale angewiesen. Unser Girokonto-Rechner ermittelt, ob es für Sie ein Gratis-Girokonto gibt bzw. welches Angebot für Sie am günstigsten ist:
Strafzinsen oder Negativzinsen gehen auf einer Entscheidung der Deutsche Skatbank zurück. Am 30. Oktober 2014 führte die Direktbank aus Thüringen erstmals Negativzinsen ein und reagierte damit auf die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Nach und nach schlossen sich immer mehr Banken dieser Geldpolitik an.
Die meisten Geldhäuser richten ihren Strafzins gemäß EZB-Einlagensatz aus. Das entspricht derzeit einem Minuszins von -0,5 Prozent pro Jahr. Das sogenannte Verwahrentgelt wird von einigen Banken sogar über der EZB-Vorgabe angesetzt. Rekordhalter ist im Moment die PSD Bank Rhein-Ruhr. Neukunden zahlen dort für ihr Tagesgeldkonto 1 Prozent Strafzinsen.
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