Achtung: Neue Gesetze verändern deutsche Apotheken gravierend

Wer eine Beratung in Sachen Gesundheit benötigt oder auch einfach nur ein Rezept einlösen möchte, der steuert ganz sicher eine Apotheke an. Und genau diese sind derzeit im Umbruch, nachdem Jahrelang über ihren Fortbestand spekuliert und sich gesorgt wurde. Wie die Präsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (Abda), Gabriele Regina Overwiening jetzt jedoch klar machte, sei die Negativstimmung der letzten Jahre deutlich zurückgegangen und es herrsche „eine positivere Grundhaltung.“

Grund hierfür ist sicherlich auch das sogenannte Vor-Ort-Apotheken-Stärkungsgesetzt, das Ende 2020 in Kraft trat und den deutschen Apothekern ein bisschen mehr Sicherheit geben sollte. Vor allem die Bezahlung pharmazeutischer Dienstleistungen ist Teil dieses Gesetzes.

Mit dieser Dienstleistung ist vor allem die Beratung eines Apothekers gemeint. Wie die Abda vorschlägt, könnten sich Pharmazeuten künftig mehr Zeit für Patienten nehmen und die oft große Menge an Medikamenten begutachten um dann mögliche Wechselwirkungen auszuschließen. Der Apotheker könne fortan als zentrale Schnittstelle dienen, um die von verschiedenen Ärzten verschriebenen Medikamente quer zu prüfen.

Der Start dieser pharmazeutischen Dienstleistungen ist für Januar 2022 geplant und soll Patienten einen echten Mehrwert bieten.

Eine Veränderung soll es künftig auch noch bei einem zweiten Thema geben: Dem E-Rezept. Ab 2022 sollen nämlich die üblichen Rezepte vom Arzt Geschichte sein. Stattdessen sollen Patienten nur noch QR-Codes bekommen. Das wiederrum könnte dem Online-Handel noch einmal mehr Aufschwung als ohnehin schon bieten. Der Vorteil stationärer Apotheken ist dabei aber immer noch die Zeit. Bei der Online-Bestellung müssen sie immerhin noch auf die Zusendung warten, wohingegen sie das Medikament aus der stationären Apotheke sofort mitnehmen können.

Mit Blick auf das E-Rezept gibt es unter den Apothekern aber auch noch eine weitere Befürchtung. Wie eine Abda-Umfrage ergab, gehen 41 Prozent der deutschen Apotheker von einer geringeren Bindung der Stammkundschaft als Folge des elektronischen Rezept aus.