Auch bei dem Einsatz der mRNA-Impfstoffe kommen wohl in seltenen Fällen Hirnvenenthrombosen vor. Aus einer aktuellen Studie der Universität Oxford geht derzeit hervor, dass bei vier von einer Million Menschen Probleme mit Blutgerinnseln in den auch Sinus genannten Hirnvenen auftraten, sofern sie mit den Vakzinen von Biontech/Pfizer oder auch Moderna geimpft worden waren.
Wie die Forscher weiter mitteilten, traten diese sehr seltenen Fälle der Thrombose bei Menschen in fünf von einer Million Fällen auf, wenn sie mit dem Impfstoff Vaxzevria von AstraZeneca versorgt worden waren. Diesen Impfstoff hatte die Universität von Oxford selbst mitentwickelt.
In der Studie heißt es zudem weiter, dass das Risiko einer Hirnvenenthrombose um ein Vielfaches höher liegt, wenn bereits eine Covid-19-Infektion besteht, als bei einer reinen Impfung gegen das Coronavirus. Diese liegt dann bei 39 von einer Million Erkrankten. Das Thromboserisiko liegt im Vergleich zu den mRNA-Wirkstoffen etwa zehn Mal so hoch, bei dem Vakzin von AstraZeneca etwa acht Mal höher. Diese Ergebnisse müssten allerdings mit Vorsicht interpretiert werden, so die Forscher um Paul Harrison. Es müsste eine stärkere Untersuchung der Zusammenhänge zwischen den Hirnvenenthrombosen und den Impfstoffen, aber auch die Verbindung zu einer Infektion mit Covid-19 erfolgen. Eine Sinusthrombose macht sich häufig in starken, langanhaltenden Kopfschmerzen bemerkbar. Diese treten in der Regel ab dem vierten Tag und bis zum 16. Tag nach der Impfung auf. Hinzu kommen oft auch neurologische Ausfälle wie taube Arme oder Sehstörungen.
EMA prüft Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson
Auf die Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts hin hatte Deutschland im März eine vorübergehende Aussetzung der Impfungen mit dem Produkt des Herstellers AstraZeneca angeordnet. Es hatten sich die Fälle von Sinusthrombosen gehäuft. Insgesamt wurden bis zum 8. April 46 Fälle einer Sinusthrombose in Deutschland im Zusammenhang mit dem Impfstoff von AstraZeneca gemeldet. An den Folgen sind fünf Frauen und drei Männer gestorben. Der Einsatz dieses Vakzins wird inzwischen nur noch für Menschen über 60 Jahre empfohlen. Dass der Nutzen des Impfstoffes das des Risikos übersteigt, daran hält die Europäische Arzneimittelbehörde EMA weiter fest.
Der in den USA bereits im Einsatz befindliche Corona-Impfstoff des US-Konzerns Johnson & Johnson, der am 11. März auch in der EU zugelassen wurde, entwickelt ähnliche Symptome wie das Vakzin von AstraZeneca. Inzwischen wurde der Impfstoff in den USA weitestgehend ausgesetzt. Zuvor waren schon 6,8 Millionen Impfungen verabreicht. In sechs Fällen waren bei Frauen zwischen 18 und 48 Jahren Sinusthrombosen diagnostiziert worden. In der nächsten Woche will die EMA ihr Gutachten über die Thrombose-Fälle nach Impfungen mit dem Mittel von Johnson & Johnson bekanntgeben.
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