Behörden warnen: Spiele auf Leben und Tod in Schulen

An einer Augsburger Schule wurde ein gewalttätiges Spiel unter Schülern beobachtet. Es geht um Leben und Tod. Experten fürchten, dass sich dieser Trend in ganz Deutschland und darüber hinaus verbreitet.

An Augsburger Grundschulen stellten Schüler die Netflix-Serie „Squid Game“ nach. Es handelt sich dabei um eine gewalttätige Serie, bei der Erwachsene Kinderspiele gewinnen müssen – wer verliert, wird getötet.

Ein Sprecher des bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus bestätigte, dass die Serie unter Kindern und Jugendlichen einen Kultstatus gewonnen habe. Das Kultusministerium beobachte dies mit Sorge, denn man lehne die Werte, die in der Serie „Squid Game“ vermittelt würden, kategorisch ab.

Kinder an mehreren bayerischen Grund- und Mittelschulen spielten die Serie nach. Verlierer wurden zwar nicht getötet, aber mit körperlicher Gewalt bestraft. Kinder, welche die gestellten Herausforderungen nicht meisterten, wurden von anderen geohrfeigt. Die Polizei wurde eingeschaltet, um zu ermitteln, ob Straftaten in diesem Zusammenhang vorliegen.

Wie weit, „Squid Game“ bereits an Schulen verbreitet sei, konnte das bayerische Ministerium nicht sagen. Dazu gebe es keine zuverlässigen Daten. Allerdings warnen weltweit Schulen und Entwicklungspsychologen vor der Serie.

Gemäß Empfehlung von Netflix Deutschland ist „Squid Game“ nur für Zuschauer ab 16 Jahren geeignet, in anderen Ländern sogar erst ab 18 Jahren. Der Streamingdienst kann jedoch nicht überwachen, wer vorm Gerät sitzt.

Fakt ist: Es gibt Kinder und Jugendliche, die die Serie konsumieren und sie können davon in ihrem Sozial- und Spielverhalten beeinflusst werden. Experten vermuten, dass viele Eltern nicht wissen, was sich hinter dem vermeintlich harmlosen Namen „Squid Game“ (zu deutsch: „Tintenfisch Spiel“) verbirgt. Auch die Kinderspiele, die im Rahmen der Serie zur Anwendung kommen und ggf. nachgespielt werden, scheinen zunächst harmlos. Weltweit wird jedoch beobachtet, dass Kinder anschließend auch den Tötungsakt der Verlierer inszenieren.

Eine Grundschule in Berlin Mitte warnte ebenfalls vor „Squid Game“. Lehrer beobachteten, dass auf Schulhöfen der Hauptstadt darüber gesprochen werde. Eltern die Netflix nutzen, wird empfohlen, die Geräteeinstellungen auf Jugendschutz zu überprüfen. Man kann bei Netflix eine Kindersicherung aktivieren. Dann können gewalttätige Inhalte nur via Passwort abgerufen werden.

Außerdem sei es wichtig, mit Kindern über die Spiele zu sprechen, sollten diese auf dem Schulhof oder beim Konsum von digitalen Medien damit in Berührung kommen.