Corona-Ausbruch: Sylt macht Bars und Restaurants dicht

Es ist für die Insel die mit Abstand wichtigste Einnahmequelle, denn wenn Restaurants oder Hotels auf Sylt schließen müssen, kommt der Tourismus komplett zum Erliegen. Genau das ist nun aber passiert.

Der Geschäftsführer der Sylt Marketing, Moritz Luft, sagte in einer Stellungnahme, dass bereits über 20 Einrichtungen auf der Insel wegen zahlreicher Coronaausbrüche vorläufig ihren Betrieb eingestellt hätten. Einige haben auch die Betriebsferien verlängert, um so ihre Mitarbeiter zu schützen.

Damit verkleinert sich das Angebot für den Tourismus auf Sylt erheblich. Allerdings erfolgten die Maßnahmen freiwillig, dann von Seiten des Kreises Nordfriesland sind den Betreibern keine Auflagen erteilt worden, so ein Sprecher der Behörde.

Zur Eskalation auf der Insel kam es dabei in sehr kurzer Zeit und lässt sich auf verschiedene Partys rund um Weihnachten zurückführen. Die Polizei ermittelt nun unter anderem in einem Fall, in dem es nach einer Party im Nobelort Kampen zu einem Coronaausbruch gekommen war. Unter anderem gilt es zu klären, ob Besucher möglicherweise gefälschte Impfausweise vorzeigten. Ein Sprecher der Polizeidirektion in Flensburg sagte, dass die Ermittlungen in dem Fall laufen. Im Verdacht stehen dabei drei Personen, die sich mittels gefälschter Ausweise Zutritt zu der Weihnachtsfeier verschafft hatten.

Gegenüber der „Sylter Rundschau“ sagte der Veranstalter dieser Party, dass sich allem Anschein nach ein bis drei Personen unter den Gästen befunden haben, die über gefälschte Impfscheine verfügten. Und nun steigen die Fallzahlen in dem Landkreis sprunghaft an. Waren es am 26. Dezember gerade einmal 27 bekannte Infektionen so waren es am gestrigen Montag bereits 476 Fälle allein auf der Insel Sylt. Es ist davon auszugehen, so der Landkreis, dass viele Infektionen auf eben diese Party zurückzuführen sind. Inoffiziell liegt somit die Inzidenz auf der Insel bei über 1.500, doch werden von den Behörden keine Zahlen dazu ausgewiesen.

In der gesamten Pandemie ist es nicht das erste Mal, dass durch Regelverstöße Sylt in die Schlagzeilen kommt. Schon in 2020 gab es durch den Drang, trotz Krise zu feiern oder Urlaub zu machen, mächtig Ärger. So haben sich damals trotz Verbote viele Urlauber auf die Insel geschmuggelt.

Man kann die Selbstschließung der Einrichtungen daher durchaus als Versuch werten, noch einmal glimpflich aus dieser Situation zu entkommen. Denn glücklicherweise fallen diese Pausen nun in Zeiten, die eh touristisch ruhiger sind.