Europa: 236.000 Corona-Tote in den nächsten 3 Monaten

Die Weltgesundheitsorganisation WHO zeigt sich aufgrund der stockenden Impfkampagnen in vielen Ländern besorgt, dass es besonders in Europa zu deutlich steigenden Todesfallzahlen kommen wird. Ein deutlicher Anstieg ist bereits jetzt zu verzeichnen. Auch in Deutschland werden wieder mehr Corona-Patienten auf Intensivstationen behandelt.

Es sind erschreckende Aussichten, die sich derzeit abzeichnen. Befürchtungen der WHO zeigen, dass bis zu 236.000 Menschen europaweit an den Folgen einer Infektion mit dem Coronavirus sterben könnten. Und das lediglich bis zum 1. Dezember des Jahres. Um 11 Prozent stiegen die Fallzahlen auf dem Kontinent allein in den vergangenen sieben Tagen. Das berichtete Hans Kluge, WHO-Direktor für Europa. „Eine glaubwürdige Hochrechnung kommt auf 236.000 Todesfälle von jetzt bis zum 1. Dezember.“ Die bisherigen Todeszahlen seit dem Beginn der Pandemie summieren sich allein in Europa auf 1,3 Millionen Menschen.

Und die Impfkampagnen in vielen Ländern machen auch wenig Hoffnung auf eine Besserung, denn diese stagnieren vielerorts. Insgesamt werden von dem Büro der WHO 53 Länder auf dem Kontinent sowie in Zentralasien erfasst.

Mittlerweile befindet sich auch Deutschland schon in der vierten Welle der Corona-Pandemie. Merkliche Auswirkungen hat dies auch auf die Hospitalisierungen von Intensivpatienten. Erstmals seit dem 18. Juni sind wieder mehr als 1.000 Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen in Behandlung, wie das DIVI-Register mitteilte. Von den insgesamt 1.008 Patienten müssen aktuell 485 künstlich beatmet werden.

Am 22. Juli war der Tag mit der geringsten Belegung gewesen. Kurz vor dem Aufflammen der neusten Welle waren lediglich 354 Menschen in Krankenhäusern wegen einer Corona-Infektion in Behandlung. Zuvor lagen die Werte lange Zeit weit über 1.000, vor allem im Zuge der zweiten Welle, die Deutschland im vergangenen Herbst fest im Griff hatte und zu weitreichenden Beschränkungen im öffentlichen Leben führte.

Allerdings zeichnet sich in der jetzigen Situation ab, dass es nicht nur Senioren trifft. Aus den Daten des DIVI-Registers geht hervor, dass einer von zehn im Krankenhaus behandelten Menschen zur Gruppe der 30- bis 39-Jährigen gehört. Noch extremer ist es in der Gruppe der 40 bis 49 Jahre und 50 bis 59 Jahre alten Bevölkerung. Hier verteilt es sich auf knapp ein Fünftel bzw. sogar auf ein Viertel aller Patienten. Aber auch die älteren Patienten im Alter von 60 bis 69 Jahren sind häufig anzutreffen. Besonders die Ungeimpften trifft es nun bei den schweren Verläufen sowie den Todesfällen.