Corona-Schock: Neues 3G-Modell! „Geimpft, genesen, gestorben“

Für Ungeimpfte wird es bis zum Frühjahr ziemlich ungemütlich, ist sich die Virologin Dr. Jana Schroeder sicher. Dann bis dahin werden sich alle mit dem Virus infiziert haben. Schroeder, die als Infektiologin arbeitet und am Institut für Krankenhaushygiene und Mikrobiologie des Stiftung Mathias-Spitals als Chefärztin tätig ist, erklärte in einem Interview, dass auch künftig keine Normalität eintreten werde, solange Menschen nicht geimpft sind. Dies werde lediglich dann möglich sein, wenn man sich ansteckt oder eben impfen lässt.

Die derzeitige Impfquote liegt bei etwa 75,8 Prozent unter den Erwachsenen Bewohnern von Deutschland. Aus den Daten des RKI ist somit ersichtlich, dass etwa 65,3 Prozent aller Menschen bereits vollständig geimpft sind. Der Rest wird sich nach Ansicht von Dr. Jana Schroeder ebenfalls immunisieren. Dabei bleibt aber die Frage, auf welchem Wege und bis wann dies vollzogen sein wird. Schroeder erwartet dies zum Frühjahr des nächsten Jahres. Allerdings darf in dieser Zeit kein weiteres Problem hinzukommen, etwa eine noch aggressivere Variante als die Delta-Mutante. Bei dieser könne es mit der Infektion der Ungeimpften dann schnell gehen. Der Rest wird sich bis dahin dann hoffentlich geimpft haben, so die Virologin. In dem Interview sagte sie, dass sich diese Annahme auch nur auf Deutschland beziehe, denn in anderen Ländern seien die Impfquoten teilweise noch dramatischer als hierzulande.

Daher geht die Medizinerin davon aus, dass es früher oder später zu einem neuen 3G-Modell kommen wird. Dieses wird dann „Geimpfte, nicht immer gesunde Genesene und vor allem Gestorbene“ sein. Ziel muss es daher sein, den Anteil der Toten auch weiterhin so gering wie nur möglich zu halten. Gleichzeitig sollte man auch die Langzeiterkrankungen, etwa Long Covid, weitestgehend vermeiden.

Die Impfquote müsse aus ihrer Sicht auch der Wert sein, um die Corona-Beschränkungen wieder aufzuheben. So könne ein gesellschaftlicher Anreiz geschaffen werden. Gleichzeitig plädiert sie jedoch dafür, dass nicht alle Maßnahmen sofort enden, denn besonders im Herbst und Winter werden die Infektionszahlen und die Behandlungen von Patienten in den Kliniken wieder steigen. Dr. Schroeder sagt dazu: „Wie hoch die Zahlen letztendlich sein werden, wird von politischen Entscheidungen, dem Verhalten der Menschen und natürlich von der Impfquote abhängen.“

Die neue Bundesregierung sieht sie somit in der Verantwortung, einen klaren Fahrplan in der Pandemie zu entwickeln, der auf wissenschaftlichen Daten basiert. Auch sollte immer ein Worst-Case-Szenario berücksichtigt werden und entsprechend eine Alternative zur Verfügung stehen. Vertrauen sei jetzt wichtiger als Aktionismus.