Delta-Variante überträgt sich auch im Freien

Im Sommer rechnete man bisher mit deutlich weniger Corona-Ansteckungen, weil das meiste Geschehen an der frischen Luft stattfindet. Nun fanden Forscher jedoch heraus, dass die Delta-Variante des Coronavirus so hoch infektiös ist, dass sie sich auch im Freien überträgt. „Delta ist generell ansteckender – das gilt auch, wenn man an der frischen Luft ist“, sagte der Präsident der Gesellschaft für Virologie, Ralf Bartenschlager. Auch mit früheren Varianten des Virus habe man sich schon im Freien anstecken können, „allerdings steigt mit Delta die Wahrscheinlichkeit, dass es passiert“, erklärt er weiter.
Dabei ist immer noch entscheidend, wie viel Viruslast eine infizierte Person in sich trägt. Ist die Last gering, so ist auch das Ansteckungsrisiko äußert klein.

Dennoch geht die größte Gefahr immer noch von Innenräumen aus, wie Aerosol-Experte Gerhard Scheuch weiß. Dabei kommt es zudem vor allem auf die Tätigkeiten an, die man in den Räumlichkeiten vollzieht. Sing man beispielsweise, so kommt es zu einem vermehrten Ausstoß von Aerosolen und somit auch zu einer größeren Ansteckungswahrscheinlichkeit. Chöre werden deswegen beispielsweise immer noch mit kritischen Augen betrachtet.

Das Robert Koch-Institut (RKI) änderte die Einschätzung auf seiner Website bezüglich der Ansteckungsgefahren bislang jedoch nicht. Generell kämen Infektionen im Außenbereich laut Ansicht der zahlreichen Experten noch immer viel seltener vor und hätten einen geringen Anteil am insgesamten Geschehen. Das Risiko einer Infektion im Freien sei nach wie vor „sehr gering“.

Wie es sich aber mit kommenden Varianten des Coronavirus verhalte, dazu wollte kein Wissenschaftler bisher Stellung nehmen. Wir befinden uns nach wie vor in einem aktiven Pandemiegeschehen und das was heute gilt, kann morgen durch neuste Erkenntnisse schon wieder überholt sein. Dessen sind sich wohl alle Forscher und Bürger nach wie vor bewusst.