Ebola-Ausbruch alarmiert WHO

27 Jahre lang galt Ebola hier als ausgerottet. Jetzt ist das tödliche Virus zurückgekehrt. Die Weltgesundheitsorganisation beobachtet den aktuellen Ausbruch mit Sorgen. Registriert wurde das Virus jetzt in der westafrikanischen Elfenbeinküste.

Zum ersten Mal seit mehr als 25 Jahren meldet die Elfenbeinküste eine Ebola-Infektion. Die erkrankte Person ist eine junge Frau aus dem benachbarten Guinea. Die WHO bezeichnete den Fall als „extrem besorgniserregend“.

Gemeldet wurde die Erkrankungen aus der Metropol Abidjan, die mehr als vier Millionen Einwohner beherbergt. Die Patientin sei eine 18-jährige Frau aus Guinea, erörterte der ivorische Gesundheitsminister Pierre Demba im staatlichen Fernsehen. Sie liege derzeit mit Fieber im Krankenhaus, weiß die WHO. In der Elfenbeinküste sei sie seit 12. August.

Die WHO beobachtet mit Sorge, dass der gefährliche Erreger nun in der Millionenstadt aufgetaucht sei. Es hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass Erfahrung im Umgang mit Ebola extrem vorteilhaft ist, um Ausbrüche unter Kontrolle zu halten. In der Elfenbeinküste gab es jedoch seit 27 Jahren keine Ebola-Infektion mehr. Allerdings hat der Kontinent Afrika viel Erfahrung mit der gefährlichen Erkrankung. Die WHO hofft, dass die ivorischen Behörden dieses Wissen in ihrem Land anwenden können.

Theoretisch gibt es auch einen Impfstoff gegen Ebola. Die WHO erklärte, dass nun 5000 Dosen in den Staat mit 25 Millionen Einwohnern gebracht würden. Die Impfdosen waren eigentlich für Guinea vorgesehen, wo Ebola in der ersten Hälfte des Jahres für Schlagzeilen gesorgt hatte.

Die WHO erklärte den Ebola-Ausbruch in Guinea am 19. Juni für beendet. Es gebe keine Hinweise darauf, dass der aktuelle Fall mit dem offiziell beendeten Ausbruch in Verbindung stehe, erklärte die WHO. In Guinea wurden zwölf Todesfälle im Zusammenhang mit Ebola gemeldet. Insgesamt hatte man 16 Infektionen festgestellt. Die Behörden hatten alle Fälle rasch isoliert und Impfkampagnen umgesetzt.

Ebola wird über direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten übertragen und gilt als sehr gefährlich. Bei bisherigen Ebola-Epidemien zeigte sich eine Todesrate von 25 bis 90 Prozent. Die Erkrankten leiden an hohem Fieber, Muskelschmerzen und Durchfall. Hinzu kommen innere Blutungen und Organversagen. In vielen Fällen überlebt der Patient nicht. Die letzten großen Ausbrüche in Westafrika ereigneten sich zwischen 2014 und 2016. Dabei wurden 28.000 Ebola-Fälle in Guinea, Liberia und Sierra Leone gezählt. 11.000 der Infizierten starben.

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