Erstmals wieder über 1000 Corona-Parienten auf Intensivstation

In ganz Deutschland werden in der aktuellen vierten Corona-Welle erstmals wieder über 1000 Patienten auf den Intensivstationen behandelt. Der Divi-Register-Tagesreport vom heutigen Sonntag meldete 1008 Covid-19-Patienten auf deutschen Intensivstationen. Knapp die Hälfte davon, nämlich 485, müssen sogar beatmet werden.

Der letzte Wert über 1000 wurde im vergangenen Juni erfasst. Einen Monat später, am 22. Juli, wurden nur noch 354 Intensivpatienten mit Corona vermerkt. Seither geht die Zahl jedoch wieder stetig nach oben. Zum Vergleich: Am 29. August des vergangenen Jahres hatte die Zahl der Intensivpatienten, die wegen ihrer Corona Infektion behandelt werden mussten, bei gerade einmal 241 gelegen. 134 von ihnen mussten beatmet werden. Erst zum Ende Oktober hin, also im Zuge der 2. Welle, ist die Zahl wieder auf über 1000 gestiegen.

Das entscheidende: Anders als in 2020 sind mittlerweile längst nicht mehr nur Senioren von schweren, behandlungsbedürftigen Corona Infektionen betroffen. Laut Divi-Register ist knapp jeder zehnte Patient zwischen 30 und 39 Jahre alt und jeder fünfte zwischen 40 und 49 Jahre alt.

Vor allem Menschen die noch keinen vollständigen Impfschutz haben sind meist von schweren Verläufen betroffen. Die Zahlen sind jedoch auch trotz hoher Impfquote in Deutschland augenscheinlich höher als im letzten Jahr. Der Verdacht, der hier besteht: Die aktuellen Impfstoffe wirken nicht mehr so zuverlässig gegen die neuen Varianten des Virus.
Der erwähnte Divi-Register wird von der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin gemeinsam mit dem Robert Koch-Institut (RKI) geführt.

Nach Angaben der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) gelten 5000 Intensivplätze als Belastungsgrenze für die deutschen Kliniken. Bereits dann müssten jedoch auch planbare Operationen verschoben werden, damit das Personal an anderer Stelle eingesetzt werden könnte.