Mit großer Sorge blicken sowohl das RKI als auch Parasitologen auf die in Deutschland immer stärker steigende Zeckenpopulation. Auch die Erkrankungen mit FSME haben in den vergangenen Jahren überproportional zugenommen. Durch die Übertragung durch die Zecken kann es zu Hirnhautentzündungen, Lähmungen oder auch zum Tode kommen. Mehr und mehr heimisch fühlt sich mittlerweile auch die tropische Zeckenart Hyalomma.
Das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ berichtet unter Berufung auf Prof. Ute Mackensteckt, dass sich die Zahl der Zecken sowie der verschiedenen Zeckenarten nur sehr bedingt bestimmen lassen. Doch sieht es nach ihren Worten so aus, dass es zu einem starken Anstieg der Zeckenzahl im gesamten Bundesgebiet kommt. Zusammen mit ihrem Team untersucht die Parasitologin der Universität Hohenheim besonders auffällige Zeckenfunde im Labor. Die Zeckenpopulation könne aufgrund der steigenden Temperaturen, die mi dem Klimawandel einhergehen, langfristig stark ansteigen. Auch neue Krankheitserreger können so übertragen werden, welche hierzulande bisher gar nicht oder nur sehr selten zu beobachten sind.
Hyalomma-Jadgzecke verbreitet sich in Deutschland weiter
Die Hyalomma-Jagdzecke ist eine dieser neuartigen Zeckenarten. Diese hat einen Rekordsommer in Deutschland und Europa im Jahr 2018 gehabt. Bei warmen Temperaturen fühlt sich diese Art besonders wohl. 2007 war sie zum ersten Mal in Deutschland entdeckt worden. Es gebe aber inzwischen einen konstanten Eintrag durch Hyalomma. Es ist davon auszugehen, dass durch Zugvögel diese Art nach Deutschland gekommen ist.
Infektion durch Rickettsia-Bakterium gut behandelbar
Rund 100 Zeckenfunde der Hyalomma-Zecke sind in den vergangenen Jahren an Prof. Dr. Mackenstedt zur weiteren Untersuchung übersandt worden. Mit den sogenannten Rickettsia-Bakterien war dabei rund die Hälfte infiziert. Diese können auch auf den Menschen übertragen werden. Die Parasitologin erklärt: „Die Infektion durch das Bakterium kann man aber in der Regel gut behandeln.“
Hyalomma-Zecke überträgt gefährliche Krankheiten
Heimisch ist die Hyalomma-Zecke in der Regel in Asien, Afrika und Südosteuropa. Dabei ist sie größer als der in Deutschland vorkommende Gemeine Holzbock und hat Streifen an den Beinen. Da sie selbst sehr schnell krabbelt, gelangt sie aktiv zum Wirt. Der Wirt kann beim Beißen mit verschiedenen Viren infiziert werden, die schwere Krankheiten auslösen können. Dazu gehören unter anderem auch Zecken-Fleckfieber und das Krim-Kongo Hämorrhagischen Fieber. Glücklicherweise ist dies bislang noch nicht in Deutschland nachgewiesen worden.
FSME-Infektionen steigen explosionsartig an
Auf dem Vormarsch ist hingegen die von den Zecken übertragene gefährliche FSME. Seit 2001 ist die Frühsommer-Meningoenzephalitis in Deutschland meldepflichtig und kann eine Hirnhautentzündung auslösen. Das RKI definiert inzwischen 169 Kreise in Deutschland als FSME-Risikogebiete. Diese liegen in:
• Bayern
• Baden-Württemberg
• Südhessen
• Südosten Thüringens
• Sachsen
Vereinzelte Risikogebiete befinden sich in Rheinland-Pfalz, Mittelhessen, Niedersachsen und im Saarland.
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