Unfassbare Familientragödie in Baden-Württemberg. Innerhalb von nur zwölf Tagen sind drei Familienmitglieder an Corona gestorben. Nach dem Tod der Mutter, des Vaters und eines Bruders bleiben nun fünf Schwestern ohne Eltern zurück.
Mit ihren fünf Kindern lebten Claudio und Rita in Neuenbürg in Baden-Württemberg. Lediglich eine der Töchter ist bereits ausgezogen, da sie verheiratet ist. Begonnen hatte alles mit dem ältesten Kind, dem 30 Jahre alten Massimiliano. Bereits Ende November hatte er das positive Testergebnis in der Hand, dachte aber, es wird sich schon wieder regeln. Doch nachdem er sich in seinem Zimmer zur Ruhe gelegt hatte, wachte er nicht mehr auf. Wie alle in der Familie war er nicht gegen das Virus geimpft.
Auch die jüngste Tochter hatte sich zwischenzeitlich mit dem Virus infiziert, zeigte aber wenig Symptome. Hingegen hatten ihre Mutter und ihr Vater weniger Glück, beide mussten auf die Intensivstation. Sie können aus dem Krankenhaus noch Kontakt zur Familie halten, so auch zum Sohn von Claudio aus einer früheren Beziehung, Luciano. Doch dieser sagte in einem Interview, dass er keine Chance hatte, sich von den beiden zu verabschieden. Beide Eltern fallen binnen kurzer Zeit ins Koma und versterben dann. Am 13. Dezember die Mutter, am 15. dann auch der Vater.
Inzwischen sind die vier minderjährigen Schwestern bei einer Tante untergekommen, doch sind die Wohnverhältnisse extrem beengt, da auch sie Familie hat. Luciano sagte: „Natürlich ist das kein Dauerzustand. Doch ins alte Haus können sie auch nicht. Meine Schwestern sind so traumatisiert, dass sie da keinen Fuß mehr reinsetzen wollen.“ Unterstützung kommt auch vom Jugendamt, welches die Kinder auch psychologisch betreut.
Allerdings hat der Halbbruder nun Angst, dass die Schwestern auf Grund der Wohnumstände ins Heim müssen. Daher will er mit seiner Halbschwester das gemeinsame Sorgerecht beantragen. Zudem plant er, ein Haus, welches er erworben hat, umzubauen und dort zusammen mit den Mädchen zu wohnen. Dies gestaltet sich aber wegen seiner Halbzeitstelle als finanziell extrem schwierig.
Inzwischen sind die frei Verstorbenen auch beerdigt worden. Zur Beerdigung waren etwa 60 Gäste gekommen. Einer Tochter versagten im Angesicht der Tragödie die Beine und sie sackte zusammen. Dass die Familie nicht geimpft war, hält der Halbbruder inzwischen für einen riesigen Fehler und er selbst hat dies umgehend nachgeholt.
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