Forscher finden Verunreinigungen in Astrazeneca-Impfstoff

Forscher vom Universitätsklinikum Ulm haben im Corona-Impfstoff des Herstellers Astrazeneca dramatische Verunreinigungen gefunden. Im ohnehin schon unbeliebten Vakzin wurden Proteine gefunden, die im Zusammenhang mit diversen Entzündungsreaktionen im menschlichen Körper stehen könnten.

Wie die Forscher allerdings betonten, könnte aktuell noch nicht beantwortet werden, ob dadurch auch die Wirksamkeit des Impfstoffes beeinflusst werde oder ob es einen Zusammenhang zu dramatischen Impfreaktionen gäbe. Dies müsste in weiterführenden Untersuchungen nun noch geklärt werden. Der Proteingehalt pro Impfdosis habe aber deutlich über der theoretisch zu erwartenden Menge gelegen.

Insgesamt seien mehr als 1000 Proteine in den drei untersuchten Chargen festgestellt worden. Negative Auswirkungen auf die damit Geimpften dürften die meisten der Dosen aber nicht haben, sagte Studienleiter Stefan Kochanek: „Extrazelluläre Hitzeschock-Proteine sind jedoch bekannt dafür, dass sie angeborene und erworbene Immunantworten modulieren und bestehende Entzündungsreaktionen verstärken können. Sie wurden zudem auch schon mit Autoimmunreaktionen in Verbindung gebracht.“

Das britisch-schwedische Pharmaunternehmen lließ angesichts der Studienergebnisse verlauten, das eine 100-prozentige Reinheit des Vakzins gar nicht zu erreichen sei. Der Pharmakonzern arbeite bereits zu den höchstmöglichen Standards.

Der Virologe Alexander Kekulé sieht in der Ulmer Studie eine sehr gute Arbeit. Für eine unmittelbar gesundheitliche Gefahr hält er die Verunreinigungen nicht. „Bloß weil es verunreinigt ist, heißt das nicht, dass was Schädliches drinnen ist“, sagte er. Und weiter: „Auf der anderen Seite sind es eben über 1000 Komponenten, über 1000 verschiedene Proteine, die die gefunden haben. Also wenn man die Daten als Biochemiker ansieht, dann muss man schon sagen, das ist ziemlich erschreckend.“

Ärgerlich sei vor allem, dass die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) das Problem bei der Zulassungsprüfung nicht bemerkt habe. Seiner Ansicht nach hätte der Impfstoff keine Zulassung bekommen, wenn die Verunreinigungen bekannt gewesen wären.