In München spielten sich Szenen wie in einem Mafia-Film ab. Einem Mann wurde der Bauch buchstäblich aufgeschlitzt. Die Tat ereignete sich im Rahmen einer Bandenstreiterei vor rund einem Jahr. Am heutigen Freitag ist der Vorfall vor Gericht. Deshalb werden die schockierenden Tatumstände jetzt erst öffentlich.
In München ist es zu einer schwerwiegenden Gewalttat gekommen, die jetzt prozessiert wird. Erst Ende Juli soll das Urteil fallen. Bis dahin müssen die Richter unter anderem entscheiden, ob noch Jugendstrafrecht anzuwenden ist, bei dem man auf erzieherische Wirkung hofft. „Focus Online“ berichtete über die Enthüllungen vor Gericht.
Am Freitag standen zunächst Massyh R. und Nazim P. vor Gericht. Beide 20-Jährigen waren an einer Massenschlägerei beteiligt, bei der einem Mann der Bauch aufgeschlitzt wurde. Die Anklageliste ist lang: versuchter Totschlag, gefährliche Körperverletzung, versuchte räuberische Erpressung, gewerbsmäßiger Drogenhandel, Bedrohung und Nötigung sind es für den Haupttäter Massyh R.
Massyh R. finanziert sein Leben hauptsächlich durch Drogenhandel in der bayerischen Landeshauptstadt. Daher die lange Akte. Seine Gang aus Nauaubing und eine Gang aus Pasing entwickelten letztes Jahr Streitigkeiten. Einige Brüder und Cousins waren durch die Brüder und Cousins der jeweils anderen Bande beleidigt und verprügelt worden. Am 30. April 2020 traf man sich um das Problem „zu klären“.
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Für die Beteiligten ging es dabei um die „Familienehre“. Darum rüstete sich die Bruderschaft um Massyh R. mit waffenähnlichen Gegenständen. Dem Gericht liegen Hinweise über BaseballschIäger, Drehmomentschlüssel und eine Metallkette vor. Der Nebenangeklagte Nazim P. brachte außerdem ein Klappmesser mit zum Tatort. Dieses überließ er dem Haupttäter Massyh R., der als „Anführer“ in vorderster Reihe stehen und entsprechend ausgerüstet sein wollte.
Als die Clans aufeinander trafen, wurde Massyh R. als „Bastard“ beschimpft. Dann stürmte er los und mit ihm alle anderen. Ungefähr 30 Männer prügelten in einer Grünanlage in Neuaubing aufeinander ein. Einer wurde schwer verletzt, weil er dreimal mit einem Baseballschläger auf den Kopf getroffen wurde. Ein weiterer brach sich die Hand, weil sie durch eine Metallkette malträtiert worden war.
Der Hauptangeklagte Massyh R. stach wahllos auf mehrere Kontrahenten ein. Als er den Mann erwischte, der ihn beleidigt hatte, rammte er diesem die Klinge in den Bauch und hinterließ dort eine 30 Zentimeter lang Schnittwunde. Die Bauchhöhle öffnete sich. Innereien traten aus.
Einer rief dann: „Die Gedärme Iiegen am Boden“. Darauf rannten alle fort. Die Verletzten begaben sich eigenständig in ärztliche Behandlung. Der aufgeschlitzte Mann konnte durch eine Notoperation gerade noch gerettet werden.
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