Harvard-Professor warnt: Omikron doch nicht mild! Massenhaft Hospitalisierungen

„Omikron mild?“ Ein Harvard-Epidemiologe widerspricht: „Das ist Unsinn“. Er berichtet über massiv steigende Krankenhauseinweisungen in Südafrika. Die Altersstruktur der Patienten sei dabei anders als bisher.

Der weltweit anerkannte Harvard-Epidemiologie Eric Feigl-Ding wiederspricht den jüngsten Meldungen, wonach Omikron eher milde Verläufe auslöse. Laut Feigl-Ding sei dies eine Fehlinformation. Der Experte glaubt: Aufgrund seiner hohen Infektiösität verursache Omikron neu Probleme.

Feigl-Ding teilte auf Twitter einen Artikel, in dem der US-amerikanische Sender PBS ein verändertes Patienten-Profil in Südafrika beschreibt. In den am stärksten betroffenen Provinzen in Südafrika steige die Zahl der Hospitalisierungen weiter an. Er fürchtet, dass die stärkere Infektiosität von Omikron der Grund dafür sein könnte. Es sei bekannt, dass durch eine Krankheit, die weniger Infizierte ernsthaft schädigt, aber mehr Menschen ansteckt, letztlich mehr Menschen zu Schaden kommen, als durch eine an sich schlimmere Krankheit, die weniger infektiös ist.

Außerdem stellt der Harvard-Professor fest, dass in Südafrika offenbar mehr junge Menschen an Omikron erkranken. „Wir beobachten eine deutliche Veränderung des demografischen Profils der Covid-19-Patienten“, zitiert Feigl-Ding den Leiter der der Intensivstation des Baragwanath-Krankenhauses in Soweto Rudo Mathivha. Der Arzt aus Südafrika berichtet über „junge Menschen zwischen 20 und Ende 30“. Sie würden mit mittelschweren bis schweren Verläufen eingewiesen. Einige davon müssen intensivmedizinisch behandelt werden. „Etwa 65 % sind nicht geimpft und die meisten anderen sind nur halb geimpft“, hielt Mathivha fest. Der Mediziner macht sich Sorgen, „dass die öffentlichen Gesundheitseinrichtungen mit den steigenden Zahlen überfordert sein werden“.

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Omikron mild… „Das ist Unsinn“
„Viele Fehlinformationen werden jetzt verbreitet, dass Omikron ‚mild‘ ist. Das ist Unsinn“, schreibt Feigl-Ding. Diese Annahme basiere auf einem Zitat, das aus dem Zusammenhang gerissen sei.

Berichte über milde Verläufe bei einer Infektion mit Omikron stammen von der Präsidentin der südafrikanischen Ärztekammer Dr. Angelique Coetzee. Sie schilderte, dass ihre Omikron-Patienten mildere Symptome hatten als andere Covid-19-Patienten.

Coetzee selbst sieht sich diesbezüglich jedoch nicht nicht missverstanden. Sie betonte noch einmal: „Der Hype“ um Omikron mache „überhaupt keinen Sinn“. Außerdem beklagte sie die heftige Reaktion gegenüber Südafrika und erklärte, dass andere Länder in Zukunft vorsichtiger sein würden, bevor sie die Entdeckung einer neuen Variante preisgeben.

Südafrikas Regierung bemängelte die Reisebeschränkungen, die nun gegen das Land erhoben wurden. Die Maßnahme sei „eine unfaire Diskriminierung“ und erhöhe den Schaden auf die Wirtschaftssysteme im südlichen Afrika. Der Tourismussektor ist dort ein bedeutender Wirtschaftszweig.