Im nordrhein-westfälischen Heiligenhaus besorgt ein toter Hase die Behörden. Wie es vom Kreisjägerverband heißt, sei das Tier an der hochansteckenden Hasenpest verendet. Auch auf den Menschen ist diese Erkrankung übertragbar. Daher sollten insbesondere Hundebesitzer Vorsicht walten lassen.
Die Tularämie genannte Hasenpest ist eine pestähnliche Krankheit, die dringend meldepflichtig ist. Besonders häufig sind Kleinsäuger wie Hasen, Kaninchen oder auch Mäuse davon betroffen. Da durch diese Erreger Lymphknotenschwellungen ausgelöst werden, ist sie in ihrem Verlauf dem einer Blutvergiftung ähnlich. In den allermeisten Fällen führt die Krankheit bei den Tieren zum Tod innerhalb weniger Tage.
Auf unterschiedlichen Wegen kann der Erreger Francisella tularensis auch auf Menschen übertragen werden. Dies geschieht besonders durch den Hautkontakt mit infizierten Tieren oder auch verseuchtem Wasser.
Eine Übertragung von Mensch-zu-Mensch ist unbekannt
Aber auch beim Verzehr von Fleisch, dass kontaminiert und nicht ausreichend erhitzt wurde, besteht die Gefahr einer Ansteckung. Unter Umständen gelangen die Erreger auch über die Luft in den menschlichen Körper, was eine Ansteckung mit sich bringen kann. Bekannt sind aber auch Übertragungen durch Stiche von Mücken, Bremsen und Zecken. Nicht nachgewiesen ist bislang die direkte Übertragung von einem Menschen auf einen anderen.
Betroffen waren in der Vergangenheit oft Jäger, da sie mit den geschossenen oder gefundenen Tieren in direkten Kontakt gekommen waren. Unterschiedlich fallen dabei die Symptome aus. Besonders häufig kommen grippeähnliche Beschwerden, Lymphknotenschwellungen aber auch Irritationen der Haut vor. Dies gilt besonders an den Stellen, wo der Erreger in den Körper eingetreten ist. Sofern die Krankheit zeitnah entdeckt wird, kann die Behandlung gut anschlagen und es kommt nur selten zu Todesfällen.
Das Robert-Koch-Institut hat in der Zeit von 2008 bis 2015 zwischen 20 und 30 Fälle eines Hasenpestbefalls bei Menschen pro Jahr gemeldet. Doch geht das Institut selbst davon aus, dass es eine erhebliche Dunkelziffer bei den Infektionen gibt.
Hunde sollten an der Leine geführt werden
Übertragen werden kann die Hasenpest auch auf Hunde. Besonders wenn sie ein verendetes Tier finden und daran schnüffeln oder es gar berühren, kann es zu einer Ansteckung der Haustiere kommen. In der Regel erkranken die Tiere nicht an dem Bakterium. An ihre Halter jedoch kann es übertragen werden.
Daher rät die Kreisjägerschaft Düsseldorf dazu, vorsichtig zu sein und die Haustiere an der Leine zu führen und die Spazierwege nicht zu verlassen. Kommen die Hunde aber doch mit einem Hasen oder Kaninchen in Kontakt, so sollten den Experten zufolge umgehend die Schnauze und die Pfoten des Tieres gewaschen werden.
Gegenüber der „Rheinischen Post“ sagte so auch Susanne Bossy von der Kreisjägerschaft: „Tot aufgefundene Hasen und Kaninchen sollte man nicht anfassen und dem zuständigen Kreisveterinäramt oder dem Ordnungsamt melden“.
In den vergangenen Wochen ist es im Kreis Mettmann wiederholt zu solchen Vorfällen gekommen. Zuletzt waren insbesondere in NRW vermehrt Hasen an der Krankheit gestorben. Der letzte bekanntgewordene Fall ist aus dem Kreis Paderborn vermeldet worden.
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