Ab sofort sollte sich jeder, der sich mit AstraZeneca impfen lassen möchte, dies nach dem Willen des Gesundheitsministers auch tun können. Von zwölf auf nur noch vier Wochen soll parallel dazu der Abstand zwischen der ersten und der zweiten Spritze verkürzt werden. Bereits am heutigen Donnerstag soll die finale Entscheidung dazu fallen.
Für Corona-Impfungen, die mit dem Vakzin von AstraZeneca durchgeführt werden sollen, will der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn die Priorisierung aufheben. Gegenüber dem WDR sagte er: „Wir werden generell – und darüber möchte ich morgen mit Karl-Josef Laumann und den anderen 15 Landesministerkollegen reden – bei AstraZeneca eindeutig sagen für Arztpraxen wie für Impfzentren, dass es dort keine Priorisierung mehr gibt“. Somit kann jeder mit AstraZeneca geimpft werden, der dies möchte. Und das erfolgt dann unabhängig von Alter oder auch Vorerkrankungen.
Spahn antwortete auf die Frage, wann diese sein werde: „Für Astrazeneca jetzt schon sofort, das ist mein Vorschlag.“ Bekräftigt hat er in diesem Zusammenhang auch seine Aussage, dass die Priorisierung für die anderen Impfstoffe voraussichtlich im Juni aufgehoben werden. Dies ist aber abhängig von den Lieferungen, sofern sie denn ankommen. Vorrangig geimpft werden derzeit noch immer die Alten, Vorerkrankte und auch die besonders gefährdeten wie auch systemrelevanten Berufsgruppen. In drei verschiedenen Vorrangstufen sind die Reihenfolgen derzeit geregelt.
Ärzte hatte zuvor Bedenken geäußert, dass der Impfstoff von AstraZeneca von vielen Menschen abgelehnt werde und sie das Vakzin aus dem Hause Biontech/Pfizer bevorzugen würden. Viele Dosen bleiben aus diesem Grunde ungenutzt liegen. Im WDR warb der Bundesgesundheitsminister auch dafür, dass sich die Menschen über 60 mit AstraZeneca impfen lassen sollen. „Sehr, sehr gering“ sei auch das Risiko bei den Jüngern, es gebe „sehr, sehr seltene Nebenwirkungen“. Eine Aufklärung müsse aber darüber erfolgen.
Die Ständige Impfkommission hatte nach verschiedenen Fällen von Hirnvenenthrombosen, die vor allem bei jüngeren Frauen aufgetreten waren, eine Aussetzung der Impfung mit AstraZeneca bei unter 60-Jährigen Frauen empfohlen. Allerdings könne nach einer ausgiebigen Beratung durch einen Arzt eine Verabreichung auch bei Jüngeren erfolgen.
Gleichfalls solle es mehr zeitliche Flexibilisierung bei der zweiten AstraZeneca-Impfung geben. „Das Zulassungsintervall, der Zeitraum zwischen Erst- und Zweitimpfung, ist vier bis zwölf Wochen. Wir haben jetzt regelhaft zwölf Wochen gemacht, weil die Wirksamkeit höher ist. Wir werden aber deutlich mehr Flexibilität jetzt möglich machen.“ In diesem Zusammenhang verwies er auch auf eigene Erfahrungen im engen Bekanntenkreis: „Die Zweitimpfung haben jetzt viele lieber früher, auch mit Blick auf den Sommer – das geht mit AstraZeneca auch innerhalb der Zulassung.“
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