Meldung von Ungeimpften an das Gesundheitsamt

Ab 16. März besteht eine gesetzliche Impfpflicht gegen Covid-19 für Beschäftigte in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen. Was bedeutet das für ungeimpfte Ärzte und Pfleger?

Fast 63 Prozent der Menschen in Deutschland, die sich bislang noch nicht haben impfen lassen, wollen das auch in Zukunft nicht nachholen. Das geht aus einer aktuellen Befragung des Meinungsforschungsinstitutes INSA hevor. Schwierig wird es künftig  für  medizinisches Personal unter den Ungeimpften.

Nach dem geänderten Infektionsschutzgesetz müssen alle Beschäftigten ihrem Arbeitgeber bis zum 15. März einen Nachweis vorlegen  über einen vollständigen Impfschutz, einen Genesenen-Nachweis oder ein ärztliches Attest, wenn sie sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können.

Das betrifft auch medizinische Einrichtungen wie die drei Berliner Campus-Standorte der Charité, an denen bereits mehr als 85 Prozent der Mitarbeiter geimpft sind. Der städtische Klinikkonzern Vivantes (neun Kliniken) hingegen konnte gegenüber Medien keine genauen Angaben zur Durchimpfung des Personals machen.

„Die Impfquoten sind von Standort zu Standort unterschiedlich“, so eine Vivantes-Sprecherin. In einigen Bereichen wie auf Intensivstationen seien sie „sehr hoch“.

Die Arbeitgeber beider Institutionen wollen weiterhin versuchen, die Mitarbeiter von einer Impfung zu überzeugen. Mitarbeiter, die keinen Immunitätsnachweis vorlegen, sollen dann aber nach Ablauf  der Frist an das zuständige Gesundheitsamt gemeldet werden und müssen mit weiteren Sanktionen rechnen.

„Die Gesundheitsämter können dann für die Betreffenden ein Tätigkeitsverbot vollziehen. Wenn es keine alternative Tätigkeit im Unternehmen gibt, können die Arbeitgeber das Arbeitsverhältnis dann beenden“, so der Berliner Amtsarzt Dr. Nicolai Savaskan gegenüber Medien.

Rückhalt dafür scheint es bei der Mehrheit der Deutschen zu geben. Obwohl Bundeskanzler Olaf Scholz keine gesellschaftliche Spaltung zwischen Geimpften und Ungeimpften sieht, hat die große Mehrheit der Geimpften kein Verständnis für ungeimpfte Mitbürger. Die übergroße Mehrheit der Geimpften von 86 Prozent stimmte der Aussage in einer aktuellen Umfrage zu: „Das Verhalten der Impfgegner ist unverantwortlich, weil sie damit nicht nur ihre eigene, sondern auch die Gesundheit anderer Menschen gefährden.“ Der Forderung „Es sollten strenge und strikte Kontakt- und Ausgangssperren“ für alle Nicht-Geimpften geben, stimmen 72 Prozent der Geimpften zu.