Weihnachten steht vor der Tür und mit dem Fest auch wieder ein Corona-Höchstwert. Da nach den Festtagen mit einem verstärkten Infektionsgeschehen zu rechnen sei, bringt SPD-Politiker Weil erneut Kontaktbeschränkungen ins Spiel.
Schon jetzt verhagelt das COVID-Virus vielen Menschen die Weihnachtsstimmung. Dennoch will Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil in der nächsten Bund-Länder-Runde am Donnerstag über Kontaktbeschränkungen auch für Geimpfte in der Zeit nach Weihnachten bis über Neujahr sprechen.
„Klar ist, dass es über Weihnachten zahlreiche Familienkontakte geben wird. Die werden nach aller Erfahrung auch wieder für eine Reihe von Ansteckungen sorgen“, so der SPD-Politiker. „Es ist also eine Überlegung wert, ob man die damit verbundene Infektionsdynamik nicht durch eine begrenzte Auszeit abmildern sollte.“ Neu ist Weils Vorschlag nicht. Bereits Ende November hatte er schon von einer „verlängerten Weihnachtspause“ gesprochen. Die steigenden Inzidenzzahlen scheinen ihm Recht zu geben. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist wieder leicht gestiegen – mit Stichtag heute auf 441,9.
Im Anschluss an die bevorstehende Bund-Länder-Runde folgt voraussichtlich die erste Besprechung mit dem bis dahin wahrscheinlich gewählten neuen Bundeskanzler Olaf Scholz. „Dann werden wir uns natürlich auch Gedanken darüber machen müssen, wie es nach Weihnachten weitergehen soll“, so Weil. „Am Ende hängt das an der Entwicklung des Infektionsgeschehens und an der Lage auf den Intensivstationen.“
Fast 5.000 Menschen liegen aktuell mit Covid auf der Intensivstation. Bundesweit müssen bereits drei Viertel aller Krankenhäuser planbare Operationen verschieben. Vor allem Anästhesisten und das Anästhesie-Pflegepersonal, die sonst bei Operationen geholfen hätten, müssten nun auf den Intensivstationen aushelfen, so der Vizepräsident der Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH), Michael Ehrenfeld. „Das sind die naheliegend bestqualifiziertesten Kräfte zum Betreiben von improvisierten zusätzlichen Intensivbetten“.
Um die Situation auf den Intensivstationen zu entlasten und die aktuelle Welle zu brechen, komme die Impfpflicht zu spät. Aus diesem Grund sieht Niedersachsens Landeschef Weil Kontaktreduzierungen als probates Mittel, „aber erst nach Weihnachten“. Dann seien ohnehin Ferien, viele Arbeitnehmende hätten frei. Weils Hoffnung: Nach den vielen Familientreffen zu Weihnachten könne so verhindert werden, dass sich das Virus anschließend verstärkt verbreitet. Das Wort „Lockdown“ nehme er bewusst nicht in den Mund, so Weil. Ein bundesweiter allgemeiner Lockdown sei nach seiner Auffassung nach dem geänderten Infektionsschutzgesetz auch gar nicht mehr möglich.
Foto über dts Nachrichtenagentur
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