Neuer, gefährlicher Trojaner greift Smartphones an

Mobilfunk-Sicherheitsexperten haben einen neuen gefährlichen Smartphone-Virus entdeckt. Es handelt sich dabei um einen Trojaner für Android-Geräte.

Experten von Zimperium melden einen neuen Trojaner für Android-Geräte. Über die Malware können Kriminelle Zugriff auf die Daten des infizierten Handys erhalten. Der Trojaner loggt Fotos, Videos, E-Mails, SMS, Chat-Protokolle oder Browserdaten und gibt diese an Datendiebe weiter.

Während die Malware sich installiert, tarnt sie sich als System-Update von Google und verwendet dabei sogar eine Push-Nachricht mit Google-Logo. Tatsächlich installiert sich dann jedoch ein Trojaner, mit dem Ziel, Daten auszuspionieren. In kleinen Datenpaketen werden dann sensible Daten an Angreifer weitergegeben.

So kommt der Trojaner auf das Smartphone

Die Malware kommt angehängt oder getarnt als andere Apps auf Android-Geräte. Gefährdet ist jeder, der Apps von Drittanbietern, also über den Browser sucht und installiert. Wer die Malware erwischt, wird bald darauf per Push auf ein angebliches System-Update hingewiesen. Es folgen Meldungen darüber, dass weitere Apps installiert werden müssen, um das Update abzuschließen.

Von Google kommen derartige Meldungen niemals. Der Originalkonzern hinter Android schickt lediglich Hinweise heraus, dass ein Update verfügbar und zur Installation bereit ist. Auch im Google Playstore wurde die Malware bisher nicht entdeckt.

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Datendiebstahl ist kein Kavaliersdelikt

2019 gab jedes fünfte deutsche Unternehmen an, von Datendiebstahl betroffen zu sein. Der Polizei wurden im selben Jahr mehr 290.000 Internetdelikte gemeldet. Die Tendenz ist steigend und die Dunkelziffer hoch, da viele Vorfälle nicht angezeigt werden.

Sensible Daten können auf verschiedenste Art und Weise benutzt und weiterverkauft werden. Die Bandbreite der digitalen Delikte mit ausgespähten Daten ist weit. Sie reicht von Industriespionage über fälschliche Bestellungen und Geldtransfers, Identitätsbetrug und Social Engineering bis hin zu Privatfotos, die ungewollt auf (Kinder-) Pornoseiten landen. Verbraucher sollten sich und ihre Daten daher aktiv schützen und über neue Entwicklungen informiert bleiben.

Auch Google Playstore nicht 100% sicher

Bisher wurde die Malware nicht im Google Playstore entdeckt. Wer nur auf diese Art Apps installiert, befindet sich daher auf der sicheren Seite, was diesen Trojaner betrifft. Andere Schadsoftware wurde in der Vergangenheit auch schon über den Playstore verbreitet. Beispielsweise installierte die App „FlixOnline“ vor einigen Wochen einen WhatsApp-Virus, der über den Messenger Nachrichten verschicken konnte. Angeblich sollte die App einen kostenlosen Zugang zu Netflix ermöglichen. Doch dahinter steckte nur eine Falle, um die Schadsoftware zu verbreiten.