Das Robert-Koch-Institut (RKI) stuft die Gefahr durch die Corona Omikron-Variante erneut schärfer ein. Für Doppelt-Geimpfte besteht demnach eine „hohe Gefahr“, sich zu infizieren.
Das RKI hat seine Gefahrenbewertung für die Omikron-Variante von Sars-CoV-2 aktualisiert. Demnach wird „die Gefährdung durch COVID-19 für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland insgesamt als sehr hoch“ eingestuft, heißt es in einer Mitteilung vom Montag.
Grund für die Neueinstufung sei die „rasante Verbreitung“ der neuen Variante. In anderen Ländern zeige sich, dass Omikron sich „deutlich schneller und effektiver“ verbreite als alle bisherigen Varianten. „Dadurch kann es zu einer schlagartigen Erhöhung der Infektionsfälle und einer schnellen Überlastung des Gesundheitssystems und ggf. weiterer Versorgungsbereiche kommen“, schreibt das RKI.
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Darüber hinaus unterscheidet das Institut die Risikobewertung für einzelne Bevölkerungsgruppen. Demnach sei die Infektionsgefährdung für Ungeimpfte „sehr hoch“. Das Risiko von Zweimal Geimpften und Genesenen sei „hoch“. Für Personen die bereits eine Booster-Impfung erhalten haben, sei das Risiko „moderat“.
Diese Einschätzung bezieht sich auf das Infektionsrisiko. Über das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf gibt es immer noch keine klaren Daten. In Südafrika zeichnet sich eher ab, dass viele Omikron-Fälle mild verlaufen. Allerdings ist die Bevölkerung dort aufgrund ihrer Altersstruktur und Vorimmunisierung nicht mit Deutschland zu vergleichen. Deshalb ist es möglich, dass das RKI seine Einschätzung durch neue Erkenntnisse noch einmal ändert.
Mit Spannung beobachten Forscher, wie sich die Verbreitung von Omikron in Großbritannien und Nordeuropa entwickelt. Ein viel beachteter Vorfall ist unter anderem der Ausbruch, der sich vor einigen Wochen in einem Osloer Restaurant ereignete. Bei einer Weihnachtsfeier am 26. November infizierten sich mindestens 66 von 117 Personen mit der Omikron-Variante. Es gibt 15 weitere Infizierte, bei denen noch unklar ist, ob es sich um die Omikron-Variante handelte. Die Ansteckungsquote ist bemerkenswert, da 96 Prozent der Teilnehmer vollständig geimpft waren. 91 Prozent der Infizierten entwickelten Symptome, viele davon trotz Impfung. Keiner erkrankte so schwer, dass er oder sie ins Krankenhaus musste. Aber mehr als 10 Prozent der Befragten stuften ihre Erkrankung als sehr stark ein. Die Hälfte der Erkrankten mit einem Altersdurchschnitt von 36 Jahren entwickelte Fieber.
Wissenschaftler entnehmen diesem Omikron-Ausbruch eine Inkubationszeit von drei Tagen, was im Vergleich zu anderen Varianten sehr kurz ist. Der Charité-Virologe Christian Drosten schrieb zu dem Vorfall: „Sieht mir nicht nach einer milderen Erkrankung aus.“
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