In einem Positionspapier hatte das Robert-Koch-Institut (RKI) eine positive Zwischenbilanz gezogen. Den Einsatz eines wirksamen Impfstoffes gegen das Coronavirus hielten die Experten schon im Herbst für möglich. Doch diese Aussage war fehlerhaft. Kurz nach der Verkündung rückte das RKI bereits gestern wieder von seinem Standpunkt ab und erklärte dies auch.
— Breaking News – News64 (@News64News) August 13, 2020
Es wurde „versehentlich“ ein veraltetes Positionspapier veröffentlicht. Bei der Veröffentlichung sei ein „sehr ärgerlicher Fehler“ unterlaufen, teilte eine Sprecherin des RKI gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland mit. „Bei dem veröffentlichten Papier handelt es sich um eine völlig veraltete, inzwischen mehrfach überarbeitete Version, die nicht zur Veröffentlichung vorgesehen war.“
Wie es zu der Veröffentlichung kommen konnte, ist bisher unklar.
Insgesamt hatte das RKI in diesem fehlerhaften Schreiben eine positive Zwischenbilanz für den Umgang mit dem Coronavirus gezogen: „Dieser Erfolg war und ist mit erheblichen sektorübergreifenden Einschränkungen und Anstrengungen verbunden“, hatte es geheißen. Die positive Zwischenbilanz dürfe jedoch nicht über den Bedarf an Weiterentwicklung hinwegtäuschen.
Das RKI kündigte nun in Kürze ein neues Positionspapier an und sprach sich auch noch einmal für die Relevanz einer Impfung aus:
„In jedem Fall ist es unerlässlich, unverzüglich eine bundesweite Impfkampagne für den Zeitpunkt vorzubereiten, zu dem ein wirksamer Impfstoff zur Verfügung steht“, betonten die RKI-Experten. „Dazu werden bereits jetzt tragfähige Konzepte für Lagerung, Verteillogistik, priorisierte Zielgruppen oder umfassende Impfüberwachung erarbeitet.“ Die Planung dafür laufe bereits auf Hochtouren. Beteiligt daran sei die Ständige Impfkommission und mehrere Expertengruppen.
Russland soll bereits einen Impfstoff entwickelt haben, allerdings sind die Vorwürfe hier sehr laut, dass dieser noch nicht ausreichend erprobt wurde.
Die Leitung des Robert Koch Instituts möge erwägen, dem Vorschlag des Vorsitzenden des Deutschen Etikrates zu folgen. Demnach sollten als Berater der Bundesregierung nicht nur einige gleichgesinnte Experten der Virologie sondern Experten aus allen relevanten Bereichen der Gesundheitsversorgung, die vor allem konträre Meinungen vertreten, zur Diskussion geladen werden.
Diese Diskussionen sollten über die Medien öffentlich geführt werden. Verdeckte Inreressenkonflikte – sofern sie existieren – sollten im allgemeinen Interesse aufgedeckt werden. “Gefühlte Sicherheit” ist ein menschliches Grundbedürfnis: alles was dieses Bedürfnis unterbindet, erzeugt Angst. Die Folgen von Angst sind unberechenbar.