Es ist ein wirklich mysteriöser Corona-Ausbruch in einem Altenheim in Nordrhein-Westfahlen. In der Einrichtung in Leichlingen wurden gestern ganze 18 Personen positiv auf das Virus getestet. Der Hammer: Die meisten von ihnen sind sogar bereits zwei Mal geimpft.
Die Infektion bei einer der Mitarbeiterinnen bestätigte erst ein PCR-Test. Bei den 17 weiteren Bewohnern und Angestellten ergaben die umgehend durchgeführten Schnelltests bereits positive Ergebnisse. 14 Menschen des Altenheims „Pilgerheim Weltersbach“ sind bereits zum zweiten Mal geimpft.
„Bei allen wurden noch einmal PCR-Tests durchgeführt, auf deren Ergebnisse wir jetzt warten. Vorher können wir gar nichts dazu sagen“, erklärt Joachim Noß, Geschäftsführer des Altenheims, am frühen gestrigen Mittwoch.
Nachmittags lagen dann aber auch schon die ersten Ergebnisse der PCR-Tests vor und bestätigten die Corona-Infektionen. Mit dem Gesundheitsamt gilt es nun weitere Schritte abzusprechen. „Positiv ist, dass alle Betroffenen nur sehr leichte Symptome haben. Es musste bisher niemand ins Krankenhaus, die Bewohner befinden sich auf ihren Zimmern“, erklärt Noß.
Besuchern ist der Gang ins Heim bis auf Weiteres untersagt.
Dieser trotz Impfung sehr geballte Corona-Ausbruch in dieser Einrichtung ist laut Virologen der Uni-Klinik Düsseldorf äußerst ungewöhnlich. „Bestätigt sich die Zahl, ist es ganz wichtig, dass man das aufarbeitet“, sagte Professor Ortwin Adams gegenüber der Rheinischen Post.
Interessant sei vor allem das Alter der Infizierten Personen. Bei besonders alten Menschen könne es eher zu einer Wirkungslosigkeit des Serums kommen. Dies muss nun untersucht werden.
Bislang gehen Experten jedoch davon aus, dass bereits Geimpfte bei einer Neuinfektion eine sehr geringe Viruslast in sich tragen. So gering, dass sie andere Menschen sehr wahrscheinlich nicht anstecken können. Prof. Jörg Timm, der das Institut für Virologie an der Uni-Klinik Düsseldorf leitet, hält es für unwahrscheinlich, dass es in Leichlingen anders abgelaufen ist.