Übersterblichkeit: 2020 sind in Deutschland mehr Menschen gestorben als erwartet

Noch nie haben sich so viele Menschen für Statistiken und die Meinungen von Virologen interessiert, wie in den letzten anderthalb Jahren. Inzidenzen gehören zum Alltag genauso dazu, wie der Blick auf die Todeszahlen. Und hier stellt sich auch die Frage der Fragen: Gab es in Deutschland im Jahr 2020 eine Übersterblichkeit oder war doch nur alles halb so schlimm?

Ein Blick auf die Daten des RKI zeigt dabei aber glasklar, dass das Coronavirus für einen großen Teil der Todesfälle in Deutschland verantwortlich ist. Etwa 900.000 bis 1 Million Todesfälle gibt es jährlich in Deutschland. Im Zeitraum von knapp über einem Jahr sind etwa 80.000 Menschen an bzw. mit Covid-19 gestorben. Das stellte das Statistische Bundesamt in einem Bericht zusammen.

Damit ist Corona im letzten Jahr für mehr Tote in Deutschland verantwortlich als jede einzelne Krebsart oder auch alle anderen Atemwegserkrankungen, Unfälle oder Straftaten zusammen. Zahlen, die kaum zu glauben, aber nicht zu unterschätzen sind. Zumal noch immer viele Menschen die Meinung haben, dass Corona einfach nur eine vielleicht etwas heftigere Grippe ist. Ein Trugschluss, den viele Menschen mit ihrem Leben bezahlen mussten.

Mit Blick auf die Gesamttodesfällen wird der traurige Einfluss von Covid-19 ebenfalls bestätigt: „Gegenüber 2019 ist die Zahl der Sterbefälle damit um mindestens 42 969 oder 5 Prozent gestiegen. […] Wenn man außerdem den bisherigen Trend zu einer steigenden Lebenserwartung und die absehbaren Verschiebungen in der Altersstruktur der Bevölkerung berücksichtigt, wäre ohne Sonderentwicklungen ein Anstieg um etwa 1 bis 2 Prozent für das Jahr 2020 zu erwarten gewesen“, so das Statistische Bundesamt zu den offengelegten Zahlen.

Die Pandemie ist noch immer nicht ausgestanden und das sollten auch die Bürger und Bürgerinnen unbedingt berücksichtigen, die noch immer der Meinung sind, dass Corona nur „halb so schlimm“ sei.