Im Moment beschäftigt viele die Frage, ob Kinder ab 12 Jahren ebenfalls gegen Corona geimpft werden sollten. Die Ständige Impfkommission des Bundes zögert derzeit noch. Doch steht für den SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach fest, dass das Impfziel von 80 Prozent in Deutschland nur erreichbar ist, wenn diese Altersgruppe mit einbezogen wird. Daher plädiert er für ein zeitnahes Impfangebot an Jugendliche.
Nach Ansicht des SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach kann das Impfziel von Deutschland in der Corona-Krise nur dann erreicht werden, wenn auch Kinder und Jugendliche konsequent gegen das Virus geimpft werden. „Unser Impfziel von 80 Prozent schaffen wir nicht, ohne auch die 12- bis 18-Jährigen zu impfen“, sagte Lauterbach gegenüber der „Bild am Sonntag“. Ziel sei es daher, bei den Jugendlichen eine Impfquote von 65 Prozent zu erreichen. Der SPD-Politiker schlug daher vor: „Dafür sollte auch in den Schulen geimpft werden, um es den Familien möglichst leicht zu machen“.
Kinder und Jugendliche würden nach Ansicht von Lauterbach unter einer möglichen vierten Corona-Welle am meisten leiden. Daher forderte er weiter: „Das müssen wir verhindern. Deshalb sollten sie im Frühsommer bevorzugt ein Impfangebot bekommen“.
Von Seiten der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA ist am vergangenen Freitag eine Zulassung des Biontech-Präparats für Kinder im Alter von 12 bis 15 Jahren auf EU-Ebene befürwortet worden. Durch die EU-Kommission selbst steht die formale Zulassung noch aus. Und auch eine abschließende Prüfung durch die Ständige Impfkommission fehlt noch. Diese solle dann eine Empfehlung für oder gegen eine generelle Impfung von Kindern enthalten.
Jedoch gab es bisher von Seiten der STIKO noch keine Signale, ob sie eine allgemeine Impfempfehlung für Kinder abgeben wolle oder möglicherweise nur an vorerkrankte Kinder. „Eine Impfempfehlung kann nicht einfach deswegen ausgesprochen werden, weil es gerade gesellschaftlich oder politisch opportun erscheint“, sagte gegenüber den „Nürnberger Nachrichten“ das STIKO-Mitglied und Erlanger Immunologe Christian Bogdan.
Zwar sei für Kinder und auch Jugendliche ab einem Alter von zwölf Jahren eine ausreichende Wirksamkeit des Mittels nachgewiesen worden, doch fehlen nach Ansicht von Bodan noch weiter ausreichende Daten zur Klärung von Nebenwirkungen. „Die Immunantwort eines Kindes kann anders verlaufen als bei einem Erwachsenen. Deswegen braucht man da mehr Daten.“
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