In mehreren Bundesländern der Republik gibt es Pläne, die Lohnfortzahlungen für Ungeimpfte abzuschaffen, wenn sich diese auf behördliche Anweisung hin in Quarantäne einfinden müssen. Bislang haben Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz diese Maßnahmen schon beschlossen und nun zieht auch Nordrhein-Westfalen nach. In Hessen, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern gibt es ebenfalls Überlegungen in diese Richtung. Einig ist man sich hier bislang aber nicht geworden.
Die Regel in NRW tritt zum 11. Oktober in Kraft. Ausgenommen sind weiterhin Menschen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können. Dies bestätigte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann von der CDU.
SDP-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat die Länder übrigens bereits mehrfach davor gewarnt, künftig für Ungeimpfte in Quarantäne eine Lohnfortzahlung auszusetzen. „Normalerweise bin ich immer für schärfere Maßnahmen, wenn es um Schutz vor Corona geht. In diesem Fall aber könnte der Schuss nach hinten losgehen“, erklärt er im Gespräch mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) und erklärt seine Meinung auch eindrücklich.
Dabei betonte er: „Die Idee, dass Ungeimpfte erst für ihren Corona-Schnelltest selbst zahlen, dann einen PCR-Test machen und danach in unbezahlte Quarantäne gehen, ist zu schön, um wahr zu sein.“
Ein schlechtes Beispiel wären in diesem Zusammenhang die USA, wo es grundsätzlich keine bezahlte Quarantäne gäbe – auch nicht für die Vielzahl an Geimpften. „Die erkrankten Menschen versuchen so durchzukommen. Das birgt zwei Risiken: Sie können andere anstecken und es drohen auch gesundheitliche Gefahren, wenn eine Corona-Erkrankung verschleppt wird“, ist sich der Mediziner sicher. Eine Überlegung, die durchaus nicht außer Acht gelassen werden darf.
Wie sich die übrigen Länder hierzu also entscheiden, ist bislang ungewiss und wird in den kommenden Wochen und Monaten zu klären sein.
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