Forscher haben nun auch in Deutschland nachgewiesen, dass eine potenziell noch ansteckendere Variante des Coronavirus im Umlauf ist. Die offizielle Bezeichnung dieser Mutation ist AY.4.2 und ist seit Juli bei rund 300 Infektionen aufgetreten. Die Verbreitung ist damit zwar noch sehr gering, dennoch sind Experten besorgt.
Die neue Corona-Variante, die mittlerweile auch schon in Deutschland nachgewiesen worden ist, hat nun auch die Weltgesundheitsorganisation auf den Plan gerufen. Die Variante mit der Bezeichnung AY.4.2 hat dabei gleich zwei weitere Mutationen in sich, wie die WHO in einer Stellungnahme mitteilte. Erstmalig aufgetreten ist dieser Subtyp der Delta-Variante nach Angaben des Robert-Koch-Instituts in der Woche vom 5. bis zum 11. Juli. Mittlerweile sind rund 280 untersuchte Proben auf diesen Typ zurückzuführen. Die Vermutung liegt im Moment nahe, dass es um bis zu 10 Prozent infektiöser als die ursprüngliche Variante ist.
Doch bleibt die Frage offen, wie hoch der tatsächliche Anteil dieser Mutante an den Neuinfektionen ist. Das Problem ist, dass nur ein verschwindend geringer Teil der Proben auf Varianten hin untersucht wird. Das RKI teilte in diesem Zusammenhang mit, dass der Anteil von AY.4.2 an alle sequenzierten Genomproben seit dem erstmaligen Auftritt bislang zwischen 0 und 0,5 Prozent gelegen habe. Somit ist die Ausbreitung noch nicht weit fortgeschritten, daher geht das RKI auch bislang noch nicht weiter auf diese Mutation ein. Doch in dem Augenblick, in dem die WHO diese als besorgniserregend einstuft oder sie als Mutante von Interesse einstuft, wird sich die Haltung auch beim RKI ändern.
Auch in anderen Ländern ist schon von einer Ausbreitung der Mutante berichtet worden. So gibt es bereits Fälle in Großbritannien, den USA und auch Dänemark. Doch halten Forscher die Gefahr einer Ansteckung bislang nicht höher als das bei Delta der Fall ist.
Auch wenn in Russland bisher noch nicht viele Fälle nachgewiesen wurden, so ist man dort doch besorgt, dass sich die Variante schnell ausbreiten könnte. Dies sagte der leitende Forscher der staatlichen Verbraucherschutzbehörde gegenüber der Nachrichtenagentur RIA. Denn im Land steigen die Neuinfektionen rasant an, wohingegen die Impfungen auf einem sehr niedrigen Niveau stagnieren. Es bestehe dadurch die Wahrscheinlichkeit, dass Delta von dem neuen Subtyp verdrängt wird, auch wenn dies nach bisherigen Kenntnissen sehr langsam vonstattengehen wird.
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