Erstes Bundesland mit rotem Alarm: Stromnetz-Stabilität in ernster Gefahr

Das erste Bundesland ist betroffen: Die Stromknappheit hat den Netzbetreiber TransnetBW gezwungen, eine dringende Warnung an alle Verbraucher herauszugeben. Die Verbraucherinnen und Verbraucher müssen ihren Stromverbrauch reduzieren, sonst reicht der Strom nicht mehr für alle.

Baden-Württemberg ist das erste Land, in dem die Gefahr eines großflächigen Stromausfalls aufgrund von Stromknappheit Realität geworden ist. In den frühen Morgenstunden des Mittwochs gab der Netzbetreiber TransnetBW über seine Verbraucherinformations-App “StromGedacht” zunächst einen gelben, dann einen dringenden roten Alarm aus.

Die Aufforderung lautete: “Stromverbrauch vorverlegen”. Damit fordert der Netzbetreiber seine Kunden auf, alle Geräte aufzuladen und alle stromverbrauchenden Arbeiten so schnell wie möglich zu erledigen. Die Begründung: Es wird eine ernsthafte Stromknappheit erwartet. Den Verbrauchern wurde mitgeteilt, dass dies auf eine “angespannte Situation im Stromnetz” zurückzuführen sei.

Die gefährlichste Zeit wurde zwischen 14 und 15 Uhr am Mittwochnachmittag erwartet. Den Verbrauchern wurde geraten, Haushaltsgeräte auszuschalten und andere Geräte nach Möglichkeit im Batteriebetrieb zu betreiben.

Nach Angaben von TransnetBW ist die Ursache dafür, dass in den letzten Tagen im Norden des Landes nicht genügend Strom erzeugt wurde. Eine Sprecherin des Netzbetreibers erklärt, dass ein Strommangel im Norden normalerweise durch zusätzliche Stromerzeugung im Süden ausgeglichen wird. Dies wird als Redispatch bezeichnet.

Die Kraftwerke im Süden haben jedoch einfach nicht genügend Kapazität, um einen so großen Bedarf auszugleichen. Um einen Blackout zu vermeiden, muss daher teurer Strom aus der Schweiz importiert werden, um die Nachfragespitzen zu decken. Am Mittwoch, dem 7. Dezember, mussten 700 Megawatt Strom importiert werden.

TransnetBW versichert den Verbrauchern, dass die mögliche Stromknappheit im Voraus erkannt und erfolgreich bewältigt wurde. Allerdings, so berichtet die Welt, bedeutet der erzwungene Redispatch von Strom aus der Schweiz, dass alle Verbraucher in diesem Monat eine höhere Stromrechnung haben werden, da die Kosten für die Ausgleichsmenge über die Netzentgelte umgelegt werden.