Im kleinen Ostsee-Ort Upahl sollen laut Regierung 400 Geflüchtete in einer neuen Container-Siedlung untergebracht werden. Die Einwohner gehen entsprechend auf die Barrikaden und haben sich bei einer außerordentlich einberufenen Bürgerversammlung hierzu geäußert. Nach Ausschreitungen bei einer anderen Versammlung vor einer Woche bleibt es diesmal zwar friedlich, eine echte Lösung wurde leider noch immer nicht gefunden.
Die Demonstranten, die auch außerhalb der Halle, in der zu diesem Thema debattiert wurde, demonstrieren und für ihre Meinung einstehen, erklären folgendes: „Ganz ehrlich, wir haben Angst um unsere Kinder. Wir wissen nicht, wer da kommt. Es muss endlich ein anständiges Konzept her“, erklärt eine Bürgerin.
Und ein anderer Einwohner aus Upahl erklärt: „Es ist ja nicht so das wir etwas gegen die Leute hätten, die herkommen, das sind ja sicher nicht alles Verbrecher, aber man muss das doch anständig planen.“ Diesem allgemeinen Tenor stimmen die 500 Einwohner von Upahl zu.
Natürlich gab es auch bei diesem Male unter den Demonstranten wieder Rechtsradikale, die eindeutig gegen die Aufnahme der Flüchtlinge sind. Einige von ihnen versuchten, vor allem bei der letzten Versammlung, das Tagungsgebäude zu stürmen und wendeten auch Gewalt gegen die Polizisten an. Etwas, das gar nicht gehe, erklärt Christian Pegel von der SPD. Er ist Innenminister in Mecklenburg-Vorpommern und versucht die aufgeheitzte Situation abzukühlen und die Menschen auch zu verstehen.
Denn das Gebiet, in dem die Container für die Flüchtlinge aufgebaut werden sollen, ist schlecht angebunden und verfügt einfach über keine gute Infrastruktur. Supermärkte beispielsweise finden sich rund um das Gebiet Kilometer weit nicht. Was sollen Flüchtlinge dort?
Außerdem fordern die Bürger der kleinen Ortschaft, dass nicht gleich so viele Menschen kommen. „Es müsste doch reichen, wenn wir als kleiner Ort 20 oder 30 Leuten eine Heimat bieten können, warum denn gleich so viele, das ist doch nicht mehr überschaubar!“, sorgt sich eine andere Bürgerin.
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