Ein neues System hält Einzug in Deutschlands Apotheken und Arztpraxen: Ab Ende des Monats treten erhebliche Änderungen bei der Ausstellung und Bearbeitung von Rezepten in Kraft. Als Patientin oder Patient soll es bald einfacher werden, Ihre Medikamente zu bekommen. Hier erfahren Sie, was Sie über das neue elektronische Rezeptsystem wissen müssen.
Deutschlands großes Projekt zur Einführung des elektronischen Rezepts ist endlich startbereit: Ab dem 1. September wird das System in den Apotheken Schleswig-Holsteins und in Westfalen-Lippe (Nordrhein-Westfalen) eingeführt. Weitere Regionen folgen im Dezember und in 2023.
Die Einführung erfolgt zeitlich gestaffelt, um die für die Bearbeitung der elektronischen Rezepte erforderliche technische Aufrüstung zu ermöglichen. Bis das System flächendeckend eingeführt werden kann, ist noch viel Arbeit nötig. Ärzte und Krankenkassen beklagten sich über die schwierige Umsetzung des Systems, was zu erheblichen Verzögerungen beim bundesweiten Pilotprojekt Anfang des Jahres führte.
Das Bundesgesundheitsministerium ist überzeugt, dass das elektronische Rezept allen zugute kommt: “Die Behandlung mit Arzneimitteln wird sicherer, die Abläufe in Arztpraxen und Apotheken werden vereinfacht und der Papierkram im Gesundheitswesen entfällt.”
Auch die Arztpraxen sollen entlastet werden, da die Menschen von zu Hause aus Videokonsultationen durchführen können und nicht mehr persönlich in die Praxis kommen müssen, um ihr Rezept abzuholen. Eine Unterschrift des Arztes ist nicht erforderlich, da das Rezept digital signiert wird. Auf diese Weise kann das Rezept über eine App auf dem Handy direkt an den Patienten oder an eine Apotheke seiner Wahl geschickt werden.
Wenn alles nach Plan läuft, beginnt im September die Übergangszeit für elektronische Rezepte. In dieser Zeit werden die Rezepte in drei verschiedenen Formen verfügbar sein:
E-Rezept: Die Verbraucher erhalten das Rezept über eine App als QR-Code direkt auf ihr Smartphone und können ihre Medikamente entweder persönlich in der Apotheke abholen oder ihr Rezept an die gewünschte Apotheke weiterleiten, um sich das Medikament liefern zu lassen.
Elektronische Gesundheitskarte: Das Rezept kann auch mit der elektronischen Gesundheitskarte vor Ort in der Apotheke abgeholt werden.
Papierausdruck: Anstelle des bisher bekannten Rezepts können Verbraucher, die die App nicht auf ihrem Handy haben, einen Papierausdruck mit dem Rezeptcode erhalten, der in der Apotheke eingelöst werden kann. Dies gilt auch für privat krankenversicherte Patienten.
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