In der Ukraine hat Russland bereits zahlreiche Krankenhäuser und andere medizinische Einrichtungen angegriffen. Ein Grund, warum man auch in Deutschland besorgt ist. Der Vorstandsvorsitzende der Berliner Charité, Heyo Kroemer, ist sehr besorgt und denkt deswegen schon jetzt darüber nach, was man selbst tun würde, wenn man die Charité künftig angreifen würde. Darüber sprach er jetzt im „Spiegel“.
Bislang seien Pläne für einen Bomben-Angriff auf die Charité einfach „extrem weit weg“ gewesen. Aber angesichts der Situation in der Ukraine ist dem jetzt nicht mehr so. Im Laufe des Interview stellte sich die Frage, ob es in der Charité einen Keller geben würde, in den man beispielsweise einen Operationssaal verlegen könnte. „Das sich solche Fragen jetzt stellen könnten, hätte ich mir nie vorstellen können“, erklärt Kroemer.
Nähere Erklärungen zu der Beschaffenheit der Charité lässt er aber offen. Dies könnte auch taktische Gründe haben.
Bislang haben die Ärzte und Ärztinnen an der Charité 880 Menschen aus der Ukraine mit den unterschiedlichsten Erkrankungen behandelt. Unter ihnen auch Kriegsverletzte. Bei rund einem Drittel handelte es sich um Kinder, aber auch viele Krebserkrankungen müssen hier behandelt werden.
Vor allem aber hat sich die Situation auf der Intensivstation dramatisch verschlechtert. Hier liegen momentan viele ältere Flüchtlinge, die an Covid erkrankt sind. In der Ukraine wurden noch nicht viele immunschwache Menschen dreifach geimpft, so wie das in Deutschland der Fall ist. Entsprechend hart werden sie von einer Infektion getroffen. Sich bei der Flucht aus der Ukraine nach Deutschland zu infizieren kann leicht geschehen. An Bahnhöfen und in Flüchtlingsunterkünften ist es kaum möglich Abstand zu halten oder sich anderweitig vor einer Übertragung des Virus zu schützen.
Angesichts der Erklärungen von Heyo Kroemer ist aber auch klar: Sollten die Russen Deutschland in Zukunft angreifen, steht der Charité noch einiges bevor.
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