Biontech-Chef warnt: Ab diesem Zeitpunkt lässt die Schutzwirkung des Impfstoffs nach

Die Booster-Impfungen werden immer lautstärker empfohlen. Doch wer braucht sie wirklich und wann ist der richtige Zeitpunkt dafür? Biontech-Boss Ugur Sahin redet nun Klartext. Die Schutzwirkung der mRNA-Impfung verliert sich mit der Zeit. Inzwischen kann er konkrete Zahlen nennen.

Die Infektionslage in Deutschland ist so angespannt wie nie. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen und die bundesweite Inzidenz haben alle Höchstwerte der bisherigen Pandemie hierzulande übertroffen. Politiker mahnen zur Booster-Impfung und alle Experten sind sich einige, dass jeder Mensch ab 12 Jahren sich impfen lassen sollte.

Der richtige Zeitpunkt für die Erstimpfung ist demnach quasi gestern. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Booster-Impfung?

Antikörperspiegel nimmt nach sieben bis neun Monaten ab
Biontech-Chef Ugur Sahin bezog nun Stellung zur Frage, ab wann die Wirkung seines Impfstoffes nachlässt: „Daten aus der klinischen Prüfung zeigen, dass Antikörperspiegel etwa ab dem siebten, achten oder neunten Monat nach der Impfung beginnen, zu sinken, sodass es auch zu einer Ansteckung kommen kann“, so der Mediziner zur „Bild am Sonntag“. Außerdem bewiesen Studiendaten, dass „ein Booster den Impfschutz wiederherstellt“, fügte Sahin hinzu.

Doch seine Meldung ist noch kein Grund zur Panik: Auch wenn das Risiko einer Ansteckung sich nach sieben Monaten erhöht, zeige sich in den Studien, dass „die Krankheitsverläufe bei Geimpften in der Regel moderat sind und es selten zu schweren Verläufen kommt“.

„Boostern sollte die Regel werden, nicht die Ausnahme“
Gesundheitsminister Jens Spahn wünscht sich, dass die Quote der Booster-Impfungen nach oben geht. „Boostern sollte die Regel werden, nicht die Ausnahme“, sagte der CDU-Politiker am Donnerstag. Allerdings sei es wichtig, dass zunächst Ältere, Vorerkrankte und medizinisches Personal die dritte Dosis erhalten. Bei ihnen liegt eine besondere Gefährdung vor.

Nach aktuellen Zahlen des RKIs sind derzeit 67,1 Prozent der Gesamtbevölkerung in Deutschland vollständig geimpft. Weil dem RKI nicht alle Zahlen vorliegen, gehe das Institut davon aus, „dass die tatsächliche Impfquote bis zu fünf Prozentpunkte höher liegt, als auf dem Impfdashboard angegeben“ ist auf der RKI-Quelle zu lesen. Die Zahl der Erstimpfungen liegt minimal höher. Seit Wochen zeigt sich, dass die fehlenden 30 bis 35 Prozent schwer zu einer Erstimpfung zu bewegen sind. Die Impfquote der Erstimpfungen stagniert mehr oder weniger. Heute ist sie minimal noch oben gerutscht.