Im Panikmodus: Lauterbach sagt eine weitere neue Katastrophe voraus

Karl Lauterbach scheint zu befürchten, dass jetzt, da die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Deutschland stetig sinkt, die ganze Pandemie bald in Vergessenheit geraten wird. Da die Corona-Impfraten auf einem historischen Tiefstand sind, hat er durchaus berechtigte Bedenken. Aber hat die ständige Panikmache, die Warnung vor einer Katastrophe nach der anderen, in der deutschen Öffentlichkeit nicht das Gegenteil bewirkt?

Mehr Geld für Corona-Impfstoffe

Karl Lauterbach ist ein renommierter Epidemiologe. Er begann seine Karriere als Wissenschaftler mit einer Reihe von Akkreditierungen von Universitäten in Deutschland und den USA, darunter eine Professur in Harvard. Lauterbach wurde jedoch nicht zum Politiker ausgebildet. Seine Botschaften enthalten wenig politische Subtilität: Mit zunehmender Besorgnis über die Situation im kommenden Herbst suchen seine Social-Media-Posts nach immer mehr Aufmerksamkeit.

Da war das Herbst-Killervirus, das seine wissenschaftlichen Kollegen dazu veranlasste, voreilige Erklärungen abzugeben, dass es keine Möglichkeit gebe, mit Sicherheit vorherzusagen, welche Form eine neue Variante (falls vorhanden) in diesem Herbst annehmen würde. Und nun will Lauterbach rechtfertigen, dass die Bundesregierung weitere 830 Millionen Euro für Corona-Impfstoffe ausgibt.

Dazu betrachtet er ein „Was wäre wenn“-Szenario. Was wäre, wenn Omikron die erste Variante gewesen wäre, die über eine unvorbereitete, ungeimpfte Welt fegte. Unnötig zu erwähnen, dass die Folgen sehr schlimm gewesen wären. Einer der Gründe, warum die Wirkung von Omikron in Deutschland meist mild war, ist die große Zahl der Geimpften.

In fast 70 Ländern nehmen die Corona-Fälle weiter zu

Die 830 Millionen Euro im Budget sollen Impfstoffe kaufen, die vor Omicron (BioNtech) und ähnlichen Varianten (Moderna) schützen. Betrachtet man die Auswirkungen von Omikron in anderen Teilen der Welt – beispielsweise in China, Taiwan und Nordkorea – wo die tägliche Zahl der Todesopfer immer noch steigt, sind die Kosten gerechtfertigt.

Tedros Adhanom Ghebreyesus, der Leiter der Weltgesundheitsorganisation, sagte den Gesundheitsministern am Sonntag, dass Covid-19 sicherlich noch nicht vorbei sei. Laut Ghebreyesus nehmen die gemeldeten Fälle in fast 70 Ländern in allen Regionen der Welt zu. Er betonte: „Dieses Virus hat uns auf Schritt und Tritt überrascht – ein Sturm, der immer wieder durch Gemeinschaften gerissen ist, und wir können seinen Verlauf und seine Intensität immer noch nicht vorhersagen.“

Die Bedrohung durch das Coronavirus ist sicherlich immer noch sehr real, aber eine ständige, unverhohlene Panikmache wie in den Posts, die wir kürzlich von Karl Lauterbach gesehen haben, könnte mehr Unglauben in der Bevölkerung hervorrufen.

Foto: Karl Lauterbach, über dts Nachrichtenagentur