Millionen von Impfstoffdosen verderben: Karl Lauterbach über das Verfallsdatum Impfvorräten

Die neuen, angepassten Covid-Impfstoffe werden in Deutschland in den nächsten Tagen verfügbar sein. Die Bundesregierung hat zunächst 14 Millionen Dosen in Form von drei neuen Impfstoffen von Moderna und Pfizer/Biontech geordert. In der Zwischenzeit sind noch Millionen Dosen der älteren Impfstoffe verfügbar. Was hat die Bundesregierung mit all diesen Impfstoffen vor? Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat eine Erklärung dafür.

Die Ankunft der angepassten Covid-19-Impfstoffe in Deutschland steht unmittelbar bevor. Zwei neue Impfstoffe werden in den nächsten Tagen auf den Markt kommen, ein dritter wird voraussichtlich Ende September zugelassen.

Als erstes wird der Impfstoff BA.1 von Pfizer/BioNTech zur Verfügung stehen. 5 Millionen Dosen dieses Impfstoffs werden direkt an die Pharmagroßhändler geliefert, bei denen sie in den nächsten Tagen von den Gesundheitsdienstleistern bestellt werden können. Die für den BA.1-Impfstoff vorgelegten Daten zeigen, dass er gegen die Omikron BA.1-Subvariante sowie gegen frühere Coronavirus-Varianten schützt. Er bietet auch einen guten Schutz gegen schwere Verläufe von BA.4 und BA.5.

Der zweite Impfstoff, der Mitte September auf den Markt kommt, ist der angepasste Impfstoff von Moderna. Dieser wurde zum Schutz gegen die BA. 4 und BA. 5 sowie gegen frühere Coronavirus-Varianten schützen. Der dritte Impfstoff, der von Biontech/Pfizer hergestellte BA. 4/BA. 5-Impfstoff, wird voraussichtlich Ende September zugelassen und kann frühestens Anfang Oktober bestellt werden.

Da drei neue Impfstoffe im Abstand von wenigen Wochen auf den Markt kommen, herrscht bei Patienten und Gesundheitsdienstleistern große Verwirrung. Wer sollte sich mit welchem Impfstoff impfen lassen? Der Deutsche Hausärzteverband forderte von der STIKO eine klare Empfehlung.

Gesundheitsminister Karl Lauterbach sieht die Sache einfacher: Patienten, die zu den Risikogruppen gehören, sollten sich so schnell wie möglich mit einem der verfügbaren Impfstoffe auffrischen lassen. Lauterbach zufolge bieten alle neuen Impfstoffe einen sehr guten Schutz gegen alte und neue Virusvarianten.

“Risikogruppen sollten mit der Impfung nicht länger warten, auch wenn ein anderer Impfstoff wahrscheinlich erst einige Wochen später zur Verfügung steht”, erklärt Lauterbach. Was eine offizielle Leitlinie für die neuen Impfstoffe betrifft, so bestätigte er, dass diese mit der STIKO diskutiert wird. Er rechnet damit, dass die Kommission eine Woche nach der Zulassung des neuen Impfstoffs eine Empfehlung abgeben wird.

Auf die Frage nach den alten Impfdosen, die demnächst ablaufen und entsorgt werden müssen, antwortete Lauterbach, dies sei ein “Luxusproblem”. Obwohl Länder in Afrika zum Beispiel Impfstoffe benötigen, kann Deutschland seine überschüssigen Dosen nicht spenden, da die Lagerung und der Transport von mRNA-Impfstoffen schwierig ist.

Foto: Karl Lauterbach, über dts Nachrichtenagentur