Paukenschlag: Corona-Maßnahmen komplett wirkungslos

Diese Aussage hat reichlich Sprengkraft in sich. Die Maßnahmen, welche im Moment gegen die Corona-Pandemie angewendet werden, haben offenbar keinen Einfluss auf die Bekämpfung des Virus.

Die Statistiken mit Bezug auf das Coronavirus gehen derzeit bundesweit im Eiltempo zurück. Das betrifft die Inzidenz, die Belegung der Intensivbetten und auch die Zahl der Toten. Bemerkenswert ist dies vor allem auf Grund der Tatsache, dass seit dem 2. April bundesweit beinahe alle Maßnahmen (Maskenpflicht, Zugangsbeschränkungen) weggefallen sind. Nur zwei Bundesländer haben sich selbst zu Hotspots erklärt, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern. Hier gelten die Einschränkungen weiterhin.

Doch wie kann es in den beiden Ländern zu einer Inzidenz weit über dem Bundesdurchschnitt von 688 kommen, wo doch die Maßnahmen genau dies verhindern sollen? Der Virologe Klaus Stöhr kommt zu der vernichtenden Einschätzung, dass die Wirkung der ergriffenen Maßnahmen massiv überschätzt wird. Das Virus ist durch die hohe Durchseuchung nicht mehr in der Lage, ausreichend empfängliche Wirte zu finden, so der Wissenschaftler.

Schaut man auf die harten Fakten, so sind fast 60 Prozent aller bislang gemeldeten Corona-Infektionen erst in diesem Jahr aufgetreten. Neben den 13,64 Millionen Fällen sind vermutlich noch einmal genauso viele nicht entdeckt worden und tauchen daher nicht in den Statistiken auf. Daraus ergibt sich neben den Geimpften eine zusätzliche natürliche Immunität, die dem Virus zusätzlich die Verbreitung erschwert.

Zudem tritt nun, wie in den vergangenen Jahren auch, der saisonale Effekt wieder verstärkt auf. Der Bonner Virologe Hendrik Streeck hält dies für einen wichtigen Faktor, denn durch die steigenden Temperaturen, mehr UV-Strahlung und der damit verbundene Drang der Menschen, nach draußen zu gehen, steigt auch die Widerstandskraft gegen Corona.

Somit hatte das Ende der Maßnahmen auch keine gravierenden negativen Folgen, zeigt sich auch der Kassenärzte-Chef Andreas Gassen überzeugt. Die stark sinkenden Neuinfektionen sind ein Beleg für das eigenverantwortliche Handeln der Menschen.

Schlussendlich hat Mecklenburg-Vorpommern die Regeln zum 14. April ebenfalls auslaufen lassen. Nun bleibt nur noch die Hansestadt Hamburg als Hotspot, doch wird auch dort aller Voraussicht nach der 27. April als letzter Tag mit Einschränkungen gelten.