Schock bei Gas-Rechnung: Mietern drohen bis zu zwei Monatsmieten Nachzahlung

Für eine Beruhigung der Mieter wird so eine Aussage sicherlich nicht sorgen. Rolf Buch, Konzernchef von Vonovia, dem größten deutschen Vermieter, gibt kein Versprechen darauf ab, dass im nächsten Winter auch wirklich jede Wohnung warm wird. Gleichzeitig warnt er Mieter vor Nachzahlungen bei der Gas-Rechnung, die durchaus zwei Monatsmieten ausmachen können.

In einem Interview mit dem „Spiegel“ sagte der Vonovia-Chef, eine hundertprozentige Sicherheit für eine warme Wohnung wird es im nächsten Winter nicht geben. Dafür machte er unter anderem die Auswirkungen des Ukraine-Krieges und die damit verbundene Energiekrise auf dem Wohnungsmarkt verantwortlich. Eines ist jedoch jetzt schon sich: Es wird noch viel schlimmer.

Der Konzernchef zeigte sich insbesondere um die Folgen des Ukraine-Krieges und der damit verbundenen Krise auf dem Energiemarkt besorgt. Gegenüber dem Spiegel betonte Buch: „Die Politik hat zwar europaweit geregelt, dass im Fall von Engpässen bei der Gasversorgung private Verbraucher als Letzte abgeschaltet werden. Was im Einzelnen geschieht, wenn beispielsweise der Druck im Netz abfallen sollte, ist aber noch nicht absehbar. Wir machen uns schon Sorgen”.

Insgesamt werden laut Buch etwa 200.000 Wohnungen im Bestand von Vonovia direkt mit Gas versorgt, weitere 100.000 erhalten ihre Wärme aus einem der Gaskraftwerke in Deutschland. Eine konkrete Antwort auf die Frage, wie hoch die Preise für die Kunden künftig ausfallen werden, gab der Chef nicht. Doch schon jetzt müsse sich jeder Mieter mit dem Thema auseinandersetzen, denn „wer seine Vorauszahlung für die Nebenkosten nicht erhöht, auf den werden im nächsten Jahr hohe Nachforderungen zukommen. Für den einen oder anderen Mieter könnte das bis zu zwei Monatsmieten ausmachen”, erklärt der Vonovia-Chef.

Vonovia selbst plant, in naher Zukunft alle im Bestand befindlichen Wohnungen vom Gas unabhängig zu machen. Wie genau das erfolgen soll, erklärte Buch im Interview mit dem Spiegel: „Unser Ziel lautet, den Wohnungsbestand bis 2045 klimaneutral zu machen. Wir müssen diese Transformation noch beschleunigen. Aber klar ist: So schnell werden wir von Erdgas nicht loskommen. Immerhin wissen wir, welche Lösungen wir brauchen: vor allem Fotovoltaik und Wärmepumpen.”

In Deutschland ist das Unternehmen der größte Anbieter von Wohnraum. Rund 565.000 Wohnungen in Deutschland, Schweden und auch Österreich nennt der Konzern sein Eigen.