Schätzungen zufolge sind inzwischen über 4,7 Milliarden Menschen auf der Welt vollständig gegen Covid geimpft. Allein in Deutschland wurden über 179 Millionen Impfstoffdosen verabreicht. Man würde also erwarten, dass die Hersteller dieser Impfstoffe auf dieser Grundlage wirklich gut abschneiden würden. Nichts ist weiter von der Wahrheit entfernt. Wenn sich nichts drastisch ändert, könnten die Impfstoffhersteller in echte Schwierigkeiten geraten.
Da die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Europa stetig zurückgeht, ist auch die Zahl der Impfungen zurückgegangen. Weniger als 46.000 neue Fälle werden in Deutschland im Durchschnitt jeden Tag gemeldet, und viele davon sind von der milderen Omikron-Variante. Infolgedessen sehen die Märkte zum jetzigen Zeitpunkt nur sehr wenig Zukunft für Corona Impfstoffe, was sich in den Aktienkursen der Impfstoffhersteller widerspiegelt.
In den letzten 6 Monaten haben die Aktien von BioNtech und Moderna einen dramatischen Kursrückgang erlebt: Im November letzten Jahres standen die Aktienkurse auf einem Allzeithoch von über $360 je Aktie, jetzt ist dieser auf weniger als die Hälfte gefallen. Anfang dieser Woche lag der Kurs von BioNtech bei $163 je Aktie, Moderna bei nur $137.
Dies trotz der Ankündigung, dass Deutschland 830 Millionen Euro für neue COVID-Impfstoffe ausgeben will, um sich gegen eine mögliche Corona-Herbstwelle einzudecken. BioNtech wird einen großen Teil davon für ihren neu entwickelten Impfstoff erhalten, der auch gegen das Omikron-Virus immunisiert. Moderna ist auch dabei, einen neuen Impfstoff zu entwickeln, der gegen Omikron und ähnliche Varianten schützt, wofür es umfangreiche Mittel erhalten hat.
Johnson & Johnson und AstraZeneca hingegen verfügen beide über ein breites Produktportfolio. Dies spiegelt sich in ihren Aktienkursen wider, die in den letzten Monaten stabil geblieben sind. Beide Unternehmen haben von den Impfstoffverkäufen profitiert, haben aber auch andere Produkte, die gut laufen. Dazu gehören die neuen Krebs- und Nierenmedikamente von AstraZeneca sowie die Krebsmedikamente und Mittel gegen Schuppenflechte von Johnson & Johnson.
Zum jetzigen Zeitpunkt scheint es, als ob zumindest die Märkte an ein baldiges Ende der Corona-Pandemie glauben. Wenn die Coronawelle diesen Herbst nicht im prognostizierten Ausmaß auftritt, bedeutet das dann das Ende von Impfstoffherstellern wie BioNtech und Moderna?
Mit der Nutzung unserer Webseite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.