Umstrittenes Pilotprojekt: DNA-Überprüfung von Babys

Seit Jahren wird das Thema „Genom Sequenzierung“ bei Säuglingen hitzig diskutiert. Nun soll in Großbritannien ein Pilotprojekt starten, bei dem 200 000 Babys unmittelbar nach ihrer Geburt auf genetische Krankheiten und Krankheitsrisiken hin untersucht werden.

Aus diesem Pilotprojekt, dass viele Kritiker hat, soll irgendwann einmal Routine werden. Jedenfalls gehen Forscher des US National Human Genome Research Institute davon aus, dass eine Genomsequenzierung bei Neugeborenen irgendwann routinemäßig durchgeführt werden wird.

Doch was genau bewirkt eine solche Genomsequenzierung eigentlich genau? Mit ihr kann man anhand umfangreicher klinischer Nachweise erkennen, ob Babys genetische Krankheiten in sich tragen, die im Laufe ihres Lebens einmal zum Ausbruch kommen könnten.

Menschen, die diesem Verfahren kritisch gegenüber stehen, behaupten immer wieder, dass die Wissenschaftler im Rahmen dieser Untersuchungen ihre Funktion als Mensch vergessen würden und sich lieber in Gottesähnliche Strukturen einreihen. Auch der Begriff „Designer-Baby“ wird in diesem Zusammenhang immer lauter und häufiger genutzt.

Die befürwortenden Wissenschaftler allerdings geben auch zu Bedenken, dass die Neugeborenen nicht direkt auf alle möglichen Krankheiten untersucht werden sollen. Vielmehr soll ihre Genomsequenz zwar vollständig erstellt, aber nur dann offengelegt werden, wenn Probleme in der Gesundheit auftreten.

Das Problem, was auch die Wissenschaftler allerdings sehen, ist der eventuelle Missbrauch der erhobenen Daten. Massenhafte DNA-Sammlungen könnten für illegale Praktiken bis hin zu einer zwangsweisen Organentnahme führen.

Wie wahrscheinlich dies allerdings wirklich ist, bleibt abzuwarten.