Verbraucher-Warnung: Verbot von Gasheizungen kommt früher als erwartet

Erdgas ist die häufigste Heizquelle in deutschen Haushalten. Im Jahr 2020 wurden rund 50 Prozent der Wohnungen mit Erdgas beheizt. Jetzt, da die Gaspreise weiter steigen und in naher Zukunft ein gravierender Gasmangel droht, will die Bundesregierung das ändern. Gasheizungen werden bald der Vergangenheit angehören.

Deutschland hat am 23. Juni die zweite Stufe seines Gasnotstandsplans aktiviert. Damit reagierte es auf die Verringerung der russischen Gaslieferungen, die Besorgnis über die deutschen Gasreserven auslöste, da diese derzeit nicht für den Winter ausreichen.

In dem Bemühen, Gas zu sparen, haben sich einige Vermieter dazu entschlossen, die Heiztemperaturen in diesem Winter zu senken. Vonovia, nach eigenen Angaben mit 1 Million Mietern der größte Wohnungsanbieter in Deutschland, hat angekündigt, dass die Nachtheizungen seiner Mieter ab sofort auf 17° Celsius begrenzt werden.

Aber die Bundesregierung blickt auch über den Winter hinaus. Aus diesem Grund wird das Verbot von Gasheizungen nun wahrscheinlich früher kommen als ursprünglich geplant. Nach einem Treffen zwischen Robert Habeck und Bauministerin Clara Geywitz wurde vorgeschlagen, dass die Verordnung, die den Einbau neuer Gasheizungen verbietet, bereits 2024 in Kraft treten soll.

Dies soll auch dazu beitragen, dass Deutschland seine Klimaziele erreichen kann. Im vergangenen Jahr hat Deutschland mit seinen Treibhausgasemissionen das von der EU vorgegebene Klimaziel um über 2 Millionen Tonnen überschritten. Das geplante Verbot von Gasheizungen soll zu einer verstärkten Nutzung erneuerbarer Wärmequellen führen.

Die Bundesregierung setzt sich stark für den Einbau von Wärmepumpen ein. Diese sind wesentlich klimafreundlicher als herkömmliche Gasheizungen und sind nicht auf fossile Brennstoffe angewiesen. Angesichts der Tatsache, dass sich die Gaspreise im nächsten Jahr wahrscheinlich verdreifachen werden, sind sie auch eine viel sparsamere Option.

Die am weitesten verbreitete Wärmepumpenlösung ist die Erdwärmepumpe. Diese nutzt ein Netz von wassergefüllten Rohren, um die nahezu konstante Temperatur unter der Erdoberfläche anzuzapfen und im Winter Wärme in ein Gebäude zu leiten. Im Sommer transportiert die Pumpe die warme Luft ab und funktioniert wie eine Klimaanlage. Um neue Hausbesitzer zum Einbau von Wärmepumpen zu motivieren, hat die Bundesregierung bereits damit begonnen, einen hohen Zuschuss zur Verfügung zu stellen.