Der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck meint, dass es in Deutschland nicht nur Bildungswillige gäbe. Ganz im Gegenteil: Seiner Ansicht nach gäbe es in der Republik „auch hinreichende Zahlen von Bekloppten“. Damit greift der 81-Jährige alle Gegner der Corona-Impfung an.
Am gestrigen Samstag betonte er bei einer Tagung für Lehrer und Lehrerinnen in Rostock, dass die Pandemie noch lange nicht überwunden sei. Die Tagung richtete sich übrigens an Lehrer aus Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen und Niedersachsen.
„Dann ist ja auch schrecklich, dass wir in einem Land leben, in dem nicht nur Bildungswillige leben, sondern auch hinreichende Zahlen von Bekloppten. Also Entschuldigung: Das darf ich mal so locker formulieren, ich bin ja jetzt Rentner und muss nicht mehr auf jedes Wort achten“, sagte er bei eben jener Konferenz und machte damit einmal mehr deutlich, was er von Menschen hält, die sich gegen eine Immunisierung entschieden haben.
Joachim Gauck ist der festen Überzeugung, dass die Menschen mit ihrer Impfunwilligkeit nicht nur für sich selbst, sondern auf für ihr gesamtes Umfeld gefährlich seien. „Das ist ja alles unglaublich“, resümiert er.
Auf der angesprochenen Tagung für Lehrer und Lehrerinnen betonte Gauck die zwingende Notwendigkeit eines funktionierenden Netzwerks von Hilfeleistenden zur Unterstützung von Schülern und Schülerinnen mit unterschiedlichen Defiziten. In dieses Netzwerk gehören seiner Auffassung nach neben den Lehrkräften auch Jugendämter, Sozialarbeiter oder Jugendgerichtshilfen. „Die Lehrkräfte sind es, die mit den Kindern und Jugendlichen jene Verlässlichkeit einüben, die sie von zu Hause aus (…) in vielen Fällen nicht kennen, die aber doch Grundlage allen Lernens sind“, sagte der einstige Bundespräsident und macht damit sicher auf ein sehr wichtiges Thema aufmerksam, dass dringend weiter verfolgt werden sollte.
Foto: Joachim Gauck, über dts Nachrichtenagentur
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